Die Frage ist offen: Wo sollen Hubschrauber landen? Foto: Eyrich

Geschäftsführung und BIA im Dialog. "Keine Alternative zur Zentralisierung."

Albstadt-Ebingen - Ein Informationsgespräch mit der Geschäftsführung des Zollernalb-Klinikums haben Vertreter der "BIA pro Krankenhaus Albstadt und Balingen" geführt. Es ging am Rande um das geplante Zentralklinikum, in erster Linie aber um die bestehenden Kliniken.

Der Bau einer neuen Zentralen Notaufnahme in Albstadt ist auf dem Weg; wie die BIA mitteilt, hat die Geschäftsführung sich im Gespräch zu einem standortübergreifenden Notfallversorgungskonzept bekannt. Die Unfallchirurgie in Albstadt solle ganztags besetzt, ein Facharzt zu den Regelarbeitszeiten im Haus sein.

Der unfallchirurgische oberärztliche Rufbereitschaftsdienst in Balingen sei auch für Albstadt zuständig; wo ein Unfallpatient versorgt und vor allem operiert werde, das werde von der Schwere der Verletzung abhängen. Grundsätzlich könne man sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen Albstadt und Balingen gut funktioniere – man sehe das besonders an den standortübergreifenden Fachbereichen.

Im Rahmen der strukturellen Qualitätsoffensive am Zollernalb-Klinikum, erklärten die Geschäftsführer Gerhard Hinger und Manfred Heinzler weiter, strebe man die Einrichtung einer Kinderklinik in Balingen an. Ein Desiderat für Albstadt wäre ein BG-Arzt. Die Gefäßchirurgie soll in Albstadt bleiben; ferner werde über die Einrichtung einer Abteilung für Lungenmedizin nachgedacht. Das neue Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Balingen nimmt im Oktober die Arbeit auf; das Zollernalb-Klinikum kommt auf diesem Wege zu einer neurochirurgischen Abteilung.

Offen blieb die Frage nach einem Hubschrauberlandeplatz für Albstadt. Grundsätzlich erachte Gerhard Hinger die Einrichtung eines solchen Landeplatzes in nächster Nähe zum Klinikum für sinnvoll; allerdings äußerte er Zweifel, dass er auf dem Parkhausdeck neben der Klinik gebaut werden könne, wie die BIA vorgeschlagen habe. Für den Bau eines Hubschrauberlandeplatzes gebe es strenge Vorgaben und Bestimmung; im übrigen befinde sich die Luftrettung in Baden-Württemberg derzeit allgemein in einer Phase der Überprüfung und Überplanung.

Soviel zu Albstadt – im Zusammenhang mit dem geplanten Zentralklinikum beschäftigt die BIA die Frage, was passieren soll, wenn es aus irgendwelchen Gründen – finanziellen, rechtlichen, politischen, was auch immer – nicht gebaut werden könne. Gibt es einen Plan B? Nein, lautete die Antwort von Gerhard Hinger, es gebe keinen: Das Zollernalb-Klinikum werde aus verschiedenen Gründen, beispielsweise wegen des Fachkräftemangels, aber auch wegen veränderter Vorgaben, die sich in kleinen Einheiten nicht erfüllen ließen, nur als Zentralklinikum überleben.

Der Verzicht auf bestimmte Leistungen schmälere nämlich zwangsläufig die Attraktivität einer Klinik – und damit ihre wirtschaftliche Überlebensfähigkeit.