Eine Gruppe von Studierenden hat Möbel für Draußen entworfen, die aus Terrassen Business-Orte und Lounges machen. Foto: Gurski

15 Wochen an Projekten in Hochschule Albstadt-Sigmaringen gearbeitet. Für jede Terrasse ein anderes Konzept.

Albstadt-Tailfingen - "Technisch innovativ und textil vernetzt" lautete das Motto gestern in der Technologiewerkstatt. Studierende des Masterstudiengängs "Textil- und Bekleidungsmanagement" an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen stellten Abschlusspräsentationen und Industrieprojekte vor.

Albstadt-Tailfingen. Besucher aus Schottland waren unter den Gästen, die Oberbürgermeister Klaus Konzelmann zur Präsentation in der Technologiewerkstatt begrüßt hat. Eine Projektgruppe – Janine Böhme, Swenja Holthaus, Josefine Koch, Theresa Krutzsch, Thu Tra Le, Helene Leibinger, Martin Schuh, Naemi Seemann und Daniela Stoll – hatte das Thema "Kondensation in modernen Membransystemen" behandelt und Sport- sowie Outdoorbekleidung für den Projektpartner "Ardmel Automation Scotland" entwickelt.

15 Wochen hatten die Studenten an ihren Projekten gearbeitet und innovative textile Prototypen entworfen. In Anwesenheit der "Ardmel"-Geschäftsführerin Arlene Kidd und Konstrukteur Rube Fernando präsentierten sie alles auf Englisch. Sie hatten mit dem sogenannten "Comparator" der Firma unterschiedliche Membransysteme auf Wasserdampfdurchlässigkeit getestet, um herauszufinden wann und in welchem Umfang Kondensation auftritt und wie sie vermieden werden kann. Das Testgerät simuliert weitgehend die natürlichen Umgebungsbedingungen wie etwa Regen.

Aus den Ergebnissen entwickelten die Studenten neue Produkte mit der "Dual Protection Membran" von Ardmel. Sie ist zu 100 Prozent wasserfest, atmungsaktiv, warm und reguliert die Körpertemperatur. Die Stoffe der Produkte waren schon vorhanden – die Studierenden veränderten nur die Schichtung und entwickelten so zwei Sportjacken, einen langärmeligen Funktionspullover, einen Sport-BH, eine Mütze und Armlinge.

Arlene Kidd war nach eigener Aussage "enthusiastisch", als sie vom Projekt hörte, wenngleich anfangs skeptisch. Und nach der Präsentation? "Sehr beeindruckt, mit welchen Details die Studenten das umgesetzt haben."

Die zweite Projektgruppe – Kübra Ataman, Anita Dörr, Havva Ersöz, Saskia Färber, Eylem Gökce, Julia Heft, Laura Hellinger, Anna-Lena Motzer, Madeleine Schneider, Julia Schwenk, Dunja Sokreski, Lena Weggenmann und Nadine Wettach – entwickelte textile Outdoormöbel für die Projektpartner "Technologiewerkstatt Albstadt" und "Interstuhl" aus Meßstetten, vertreten durch Thomas Neumer.

Für jede Terrasse ein anderes Konzept

Die Gruppe hatte zwei Konzepte erarbeitet – für jede Terrasse ein anderes. Eine der Terrassen gestaltete sie zu einer "Business Terrasse" um, die andere zu einem "Chill-out Bereich" zum Abschalten. Anforderungen waren Wetterbeständigkeit, Langlebigkeit, Diebstahlschutz sowie ein Lounge-Charakter der Möbel mit Corporate Design, also einheitlichem Aussehen.

Auf der "Business Terrasse" sollen die Nutzer arbeiten können sowie Treffen im Freien abhalten: praktisches, junges und puristisches Design waren gefragt. Die Terrasse besteht nun aus einem Tisch aus Textilbeton in einer T-Form nach dem Vorbild des Logos der Technologiewerkstatt. Vier Sitzmöglichkeiten aus Stahlrohren sind aus drei Teilen zusammenzustecken, können einzeln oder als Gruppensitzmöglichkeit genutzt und ineinander verstaut werden.

Die "Chill-out Terrasse" sollte modern, individuell und lässig sein. Kurzum: Lounge-Charakter aufweisen. Dafür verwendeten die Studenten geometrische, puristische und geschwungene Formen: Ein Textilbetonstuhl mit einem Ölfass als Sockel, ein Styroporsack, ein Wassersack, eine Polsterung mit Sitzkissen und ein kleiner Beistelltisch in T-Form beherrschen das Terrassenbild. Hinzu kommen ein Beschattungselement in Flügeloptik. Der Leuchtdruck des Logos der Technologiewerkstatt auf dem Schirm verleiht ihnen außerdem das gewisse Etwas. Auch die Schirmständerverkleidung bietet Platz für weitere Sitzmöglichkeiten.

Thomas Neumer von der Firma Interstuhl Büromöbel war sehr beeindruckt von dem, was er gesehen hat: "Auch wenn wir uns eigentlich auf Büromöbel spezialisieren, schauen wir gerne mal über den Tellerrand", meinte Neumer.

Beide Projektgruppen wurden von Professorin Jutta Buttgereit und Professor Matthias Kimmerle sowie den Labormitarbeitern Fricker, Dreher und Ringwald betreut.