Katharina Krenkel hat aus Wolle riesige Tintenfischtentakel geschaffen, welche an Stalaktiten in den Höhlen der Schwäbischen Alb erinnern sollen. Fotos: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Ausstellungen im Kunstmuseum Albstadt thematisieren auch die Landschaft und Höhlen

Kunstvoll ist die Wandersaison in Albstadt eröffnet worden. Gleich zwei neue Ausstellungen sollen den Besuchern des Kunstmuseums die Schwäbische Alb näher bringen.

Albstadt-Ebingen. Das Landschaftsbild der Schwäbischen Alb hat früher schon die Künstler beschäftigt, und so ist es bis heute geblieben. Nicht zuletzt waren bei der Vernissage Brigitte Wagner, Günther Karcher, Jürgen Palmtag und Katharina Krenkel anwesend, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen.

Von Rohstoffgewinnung und Lebensraum sprach Oberbürgermeister Klaus Konzelmann in Zusammenhang mit seiner Heimat. Klangsequenzen wie "Tanz der Steine" oder "Steter Tropfen wird zu Stein" zauberte Herbie Wachter am Schlagzeug. Und die Strukturierung der Ausstellungsräume im ersten Stock erläuterte Kai Hohenfeld, der wissenschaftliche Mitarbeiter des Kunstmuseums. "Im Felsenmeer der Schwäbischen Alb" heißt es dort bis 16. September. Zu sehen sind Exponate wie Merians Wildensteinfestung, ein Kupferstich von 1643. Im zweiten Raum erlebt man die sanfte Alb. Die Idylle ist beim Aquarell von Oskar Graf aus dem Jahr 1943 zu erleben.

Das erwachende Gestein nimmt Brigitte Wagner 1985 mit ihrer Tuschezeichnung "Erdrutsch" in den Fokus. Und die Welt im Verborgenen bannt Günther Karcher 1999 mit der Vogelherdhöhle auf die Leinwand.

"Das letzte Eisen" betitelt Jürgen Palmtag 1981 seine Bildreihe auf Pappe und vervollständigt im fünften Raum die Exponate zur Themenwelt der Steinbrüche. Schließlich geht es bei dieser Ausstellung um "Höhlen, Felsen und Steinbrüche" der Schwäbischen Alb.

Mit diesem Landschaftsthema beschäftigt sich Katharina Krenkel in ihrer bis 30. September dauernden Ausstellung auf ganz andere Weise. "Faden, Stein, Papier" sind ihre Elemente. Mit dem Faden stickt sie Muster aufs Papier und gibt damit ganz automatisch Rundungen eine grafische Struktur. Die des Gesteins, welches je nach Art absolut unterschiedlich sein kann. Steinbrüche üben eine ganz besondere Faszination auf die Künstlerin aus. So wurden im Linoldruck deren Ansichten auf Papier gebannt – natürlich mittels Straßenwalze als Druckpresse. Große Unterstützung erhielt Katharina Krenkel in ihrem Schaffen durch die Firma Schotter-Teufel.

Landschaften entstehen aus gehäkelter Wolle. Und sogar riesige gehäkelte Tintenfischtentakel hängen an Fleischerhaken und sollen die Welt der Stalaktiten assoziativ darstellen, wie Veronika Mertens, die Leiterin des Kunstmuseums Albstadt, erläutert. Aus der Naturlandschaft Schwäbische Alb wird in ihrer Betrachtung und Umsetzung eine neue Kunstlandschaft mit überraschenden Assoziationen. Das Spiel mit Gegensätzen, die Abstraktion von Zeit und ganz neue Seherfahrungen fließen in diese Ausstellung von Krenkelschen Werken im Erdgeschoss mit ein.