Setzen auf Stabilität in den Geschäftsbeziehungen zu "g1": Albstadtwerke-Geschäftsführer Thomas Linnemann (links) und sein Kollege, Prokurist Martin Kurz. Foto: Eyrich

Albstadtwerke hoffen bei badkap-Gesprächen auf solide Ergebnisse in der nächsten Woche.

Albstadt-Tailfingen - Heute wird verhandelt zwischen den Albstadtwerken und der Firma "g1", die das "badkap" gepachtet hat. Thomas Linnemann, Geschäftsführer der Albstadtwerke, hat "g1"-Chef Marcus Steinhart nach seiner Aussage ein "attraktives Angebot" gemacht.

Was genau in dem Angebot der Albstadtwerke steht, über das deren Geschäftsführer Thomas Linnemann heute mit Marcus Steinhart, dem Geschäftsführer des badkap-Betreibers "g1" verhandelt, lässt Linnemann noch nicht heraus. Am Dienstagabend habe der Aufsichtsrat der Albstadtwerke getagt und ihn damit beauftragt, Verhandlungen über jenes "Paket" zu führen, das Personalkosten, die Finanzierung der geplanten zusätzlichen Rutsche, Sicherheiten für die Zukunft und marginalere Punkte wie Versicherungen und Wartungsbelange umfasst.

Dass Steinhart am vergangenen Freitag zu einem Pressegespräch eingeladen und Fragen nach der Zukunft des Betriebsführungsvertrags für die kommunalen Bäder aufgeworfen hatte, schmeckt Thomas Linnemann nicht, daraus macht er kein Hehl. "Wir verwahren uns dagagen, dass Verträge und Beschlüsse nicht eingehalten werden", sagt Linnemann zu Steinharts Vorwurf, die Albstadtwerke wollten die Kosten für Personal drücken. 26 Euro erhält "g1" derzeit pro Arbeitsstunde für jeden der 20 Mitarbeiter, die zum Personalpool von "g1" gehören, aber in den kommunalen Bädern in Ebingen, Tailfingen und Onstmettingen eingesetzt werden.

Linnemann:Verträge sind einzuhalten

Dass die Albstadtwerke "ein hohes Interesse an der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit ›g1‹" hätten, sagt Linnemann deutlich. Allerdings gelte es, Unklarheiten zu beseitigen und Verträge einzuhalten – schriftliche, wohlgemerkt. Von mündlichen Vereinbarungen halte er nichts, sagt Linnemann.

"Wenn Herr Steinhart unser attraktives Angebot annimmt, kann er damit in eine stabile Zukunft blicken", ist der Albstadtwerke-Geschäftsführer überzeugt. "Aus Gründen, die wir zu verantworten hätten", müsse Steinhart kein Personal abbauen. Das badkap zu einem rentablen Betrieb zu machen, sei freilich nicht Aufgabe der Albstadtwerke, betont Linnemann. Ebenso wenig wie die Steigerung der Attraktivität des Wellness-Bades.

Damit gemeint ist der Bau einer neuen Riesen-Rutsche, die – laut Steinhart aus statischen Gründen – einfacher ausfallen wird, als geplant, aber eben auch aus Kostengründen. "Statisch bekommt man letztlich alles hin, das ist allerdings eine Geldfrage", sagt Linnemann. Da die Rutsche einfacher ausfalle, habe es eines neuen Aufsichtsratsbeschlusses bedurft, um die "Finanzierungs-Miet-Konstellation" dafür zu zimmern. "Der alte Beschluss basierte auf alten Skizzen der Rutsche", so Linnemann. Er hatte vorgesehen, dass die Albstadtwerke "g1" das Geld zum Bau vorstrecken und "g1" es binnen 15 Jahren zurückzahlt. Auf welches Vorgehen sich die Parteien heute einigen werden, das wird die Öffentlichkeit frühestens in der kommenden Woche erfahren.

Ein Plan für den Fall, dass die Verhandlungen scheitern und Marcus Steinhart den Betriebsführungsvertrag für die kommunalen Bäder kündigen sollte, liegt laut Thomas Linnemann nicht in seiner Schublade. "Das würde das ganze Gefüge gewaltig erschüttern", bekennt er. Dennoch ist Linnemann zuversichtlich: "Ich glaube, wir sind auf gutem Weg, Stabilität in das Gefüge zu bekommen und für beide Seiten etwas Vernünftiges zu erreichen."