Zu Ende, noch ehe sie gestartet wurde? Albstadts Gemeinderat will einen Schlussstrich unter das Thema Mountainbike-WM ziehen. Foto: Triller

Gemeinderatsfraktionen sagen Nein zu Weltcup-Veranstaltungen. Gemeinsames Schreiben an Stadtverwaltung.

Albstadt - Alle Fraktionen und Gruppen des Albstädter Gemeinderats haben gestern in einem gemeinsamen Schreiben die Stadtverwaltung aufgefordert, nach vorheriger kurzfristiger Prüfung etwaiger haftungsrechtlicher Risiken den Internationalen Radsportverband UCI zur Absage der Mountainbike-Weltmeisterschaft im Cross Country zu bewegen, die vom 25. bis 28. Juni in Albstadt stattfinden soll.

Der Verband, heißt in dem Schreiben an die Stadt, solle damit einem möglichen behördlichen Verbot zuvorkommen. Entgegen einem Beschluss, den der Finanz- und Verwaltungsausschusses am 12. März gefasst hat, soll die Stadt Albstadt außerdem für die nächsten Jahre von Bewerbungen um die Austragung von UCI-Weltcup-Veranstaltungen Abstand nehmen.

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Die Fraktionen begründen ihren Vorstoß damit, dass die für die kommenden Monate vorgesehenen internationalen Veranstaltungen einschließlich der Olympischen Spiele wegen der Corona-Pandemie bereits zum größten Teil abgesagt oder verlegt seien und jede andere Entscheidung angesichts der unkalkulierbaren gesundheitlichen Risiken unverantwortlich wäre.

Weiter heißt es in dem Schreiben: Selbst wenn die Radsportler bis zum WM wieder reisen dürften, wäre eine Veranstaltung ohne Zuschauer uninteressant – den finanziellen Schaden hätte die Stadt Albstadt und nicht der UCI. Zudem werde Albstadt seine finanziellen, und personellen Ressourcen in der nächsten Zeit für andere wichtige Aufgaben benötigen – je früher die Absage erfolge, desto geringer seien die zu erwartenden Nachteile. Auch die Solidarität mit den Bürgern, welche die Krise vor existentielle Sorgen stelle, gebiete diesen Schritt. Die Bewältigung ihrer finanziellen und gesellschaftlichen Folgen werde nur gelingen, wenn die Albstädter sich gemeinsam auf "wesentliche Kernaufgaben" konzentrierten.