Matthias Baumann, der in Albstadt aufgewachsen ist, hat sich in seiner Heimat einen Namen als Helfer für Menschen in Nepal gemacht – nun ist er Chefarzt in Sigmaringen.Foto: Koch Foto: Schwarzwälder Bote

SRH-Kliniken: Matthias Baumann wird Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in Sigmaringen

Matthias Baumann ist der neue Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in den SRH Kliniken im Kreis Sigmaringen. Damit wird auch der Klinikname erweitert.

Sigmaringen. "Klinik für Sporttraumatologie" dürfen sich die SRH-Kliniken im Kreis Sigmaringen nun nennen. Zu verdanken haben sie das ihrem Neuzugang, Matthias Baumann. Der promovierte Mediziner ist der neue chefärztliche Leiter der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in den SRH-Kliniken im Kreis Sigmaringen.

Der 49-Jährige stammt aus Albstadt und ist Facharzt für Chirurgie sowie für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Weiterbildung für Spezielle Unfallchirurgie. Außerdem verfügt er über die Zusatzqualifikationen Sportmedizin, Notfallmedizin/Leitender Notarzt, Alpinmedizin und ist ATLS-Provider, also Fachmann für Schockraummanagement schwer verletzter Patienten.

"Ich freue mich, dass wir mit Matthias Baumann einen so versierten Mediziner für die Chefarztposition gewinnen konnten", sagt Jan-Ove Faust, Geschäftsführer der SRH Kliniken im Kreis Sigmaringen und ihrer MVZ-Tochtergesellschaften. "Dank seiner breit gefächerten Qualifikationen können wir für unsere Patienten jetzt das Behandlungsspektrum, insbesondere in der Sporttraumatologie und Sportmedizin, deutlich erweitern. Wir haben deshalb auch die Bezeichnung des Fachbereichs angepasst und diesen in Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie umbenannt."

Matthias Baumann, der in Truchtelfingen aufgewachsen ist, absolvierte sein Medizinstudium an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Université de Montpellier in Frankreich. Im Jahr 2000 folgte die Promotion. Seine Facharztausbildung absolvierte er in Zürich, Friedrichshafen und Tübingen, war danach Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie in den Kreiskliniken Esslingen und arbeitete seit 2015 in seinem Fachbereich als Oberarzt in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen. Der neue Chefarzt ist auf die klinischen Schwerpunkte Unfallchirurgie und Ellenbogenchirurgie spezialisiert. Hinzu kommt die Sporttraumatologie, die auf die Diagnose und Behandlung von Verletzungen und degenerativen Erkrankungen als Folge sportlicher Aktivitäten ausgerichtet ist – ein Aspekt, der für Freizeit- und Profisportler gleichermaßen interessant ist, besteht das Ziel der Sporttraumatologie doch darin, dass die Patienten ihren Sport weiterhin auf hohem Niveau ausüben können.

Für die Sherpas in Nepal ist er zum Engel geworden

"Als leidenschaftlicher Sportler liegt mir dieser Fachbereich besonders am Herzen und ich kann aus eigener Erfahrung gut mitempfinden, wie wichtig die Wiederherstellung des Bewegungsapparates der Patienten nach einer Verletzung ist", sagt Baumann, der selbst sportlich erfolgreich ist.

Als Expeditionsarzt hat er mehrere Himalaya-Expeditionen begleitet und war Arzt der deutschen Olympiamannschaft bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016. Baumann ist Leitender Verbandsarzt im Bund Deutscher Radfahrer und wurde 2020 in die Medizinische Kommission des Radsportweltverbandes "Union Cycliste International" (UCI) berufen. In seine Freizeit widmet sich der 49-Jährige der Fotografie, dem Ausdauersport und Bergsport. Er ist mehrfacher baden-württembergischer Meister im Ringen, hat den 8201 Meter hohen Berg Cho Oyu bestiegen, bei einer seiner Mount-Everest-Expeditionen 8650 Höhenmeter erreicht und ist Finisher beim Ironman auf Hawaii.

Als sich 2014 am Khumba-Eisfall auf der Südroute des Mount Everest ein riesiger Eisbrocken löste und 16 Sherpas in den Tod riss, war Matthias Baumann war vor Ort, besuchte danach die Familien der Getöteten und richtete eine Stiftung ein, die "Everest Sherpa Foundation". Bei seiner nächsten Reise nach Nepal hatte er bereits 100 000 Euro Spendengelder im Gepäck. Er hat Patenschaften eingerichtet und sichergestellt, dass Kinder die Schule besuchen können.

Mit Hilfe von Spenden aus seiner Heimat hat Baumann mehrere Schulen sowie das "Himalayan Sherpa Hospital" gebaut und sammelt weiter Spenden für die Region.n https://sherpanepalhilfe.de

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