Die ruandischen Schüler und Lehrer freuen sich über die Spende der katholischen Kirchengemeinde St. Maria: Ohne finanzielle Unterstützung ist keine schulische Bildung sowie Ernährung möglich.Fotos: Spiegler Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Hoffnung in Ruanda ruht auf Impfstoff / Ob dieser ankommt, ist fraglich

Ruanda trifft die Coronavirus-Pandemie besonders hart: Schulen waren lange geschlossen, die Menschen verdienen kein Geld und brauchen Hilfe. Die katholische Kirchengemeinde St. Maria leistet einen großen Beitrag und unterstützt Groß und Klein.

Albstadt-Onstmettingen (mos). Die Coronavirus-Pandemie trifft die Ärmsten der Armen am härtesten. Diese Erfahrung kann die katholische Kirchengemeinde St. Maria Onstmettingen bestätigen: Deren Partnergemeinde Busoro in Ruanda wurde durch den Lockdown in existenzielle Nöte gestürzt. Die Menschen dort verdienen ihre Brötchen häufig als Tagelöhner – diese Einnahmen brechen aber aufgrund fehlender Aufträge weg. Wie hierzulande sind im März in Ruanda die Schulen geschlossen worden. Die Pläne der katholischen Kirchengemeinde, das Schulgeld für die Kinder dort zu übernehmen, fiel vorerst ins Wasser. Die Hilfe einzustellen, war für die Zuständigen aber keine Option, und so wurden kreative Lösungen gesucht: Weil die Grundnahrungsmittel wie Bohnen, Mais und Reis von den Ruandern nicht mehr bezahlt werden konnten, schickt die Kirchengemeinde St. Maria seit März monatlich Geld in das ostafrikanische Land.

Schulöffnung ist verschoben worden

Im August dann der Hoffnungsschimmer: Die Schulen sollten wieder geöffnet werden, und das Schulgeld für fünf Kinder konnte überwiesen werden. Doch die geplante Öffnung der Bildungsanstalten ist mehrmals verschoben worden – dennoch ging im September erneut eine Überweisung für ein sechstes Schulkind nach Ruanda.

Das war aber nicht alles: Auch den Lehrern ist das Gehalt durch den Unterrichtsausfall gekürzt worden, und so entschloss sich die Onstmettinger Kirchengemeinde, zwei Lehrer zu unterstützen – diese konnten ohne Lohn weder Miete zahlen noch ihre Familie versorgen. Weitere Hilfsgelder flossen im Oktober: Das Schulgeld für zwei weitere Kinder sei übernommen worden.

Anfang November hatte das Warten dann ein Ende, und die ruandischen Schulen sind wieder geöffnet worden. Die Ansprechpartner in Ruanda setzen viel Hoffnung in einen Impfstoff – es herrsche aber große Sorge, dass das arme ostafrikanische Land bei der Impfstoffvergabe leer ausgehe. Die Kirchengemeinde St. Maria will ihre Hilfe jedoch nicht einstellen und plant sogar mit weiteren Spenden. Die acht Kinder sollen bis zum Schulabschluss mit dem Schulgeld gefördert werden. Für einen guten Start im neuen Jahr sei bereits die Zusage für eine Spende der Brüder der Zollernloge des Druiden-Ordens eingegangen, mit der zehn weiteren Kindern Schulbildung ermöglicht werden könne. Weitere Unterstützter seien immer willkommen, so die katholische Kirchengemeinde St. Maria.