Das Team von "MeetNow!" ist am heutigen Donnerstagabend Gastgeber des Kamingesprächs in der Technologiewerkstatt und stellt innovative Ideen vor. Foto: Spitzbarth Foto: Schwarzwälder-Bote

Digitalisierung: Wie die Firma "MeetNow!" die Unternehmen der Region voranbringen will

"Suchst Du noch oder nahst Du schon? Industrie 4.0 – selbst, wo sie keiner vermutet" heißt der Titel des Vortrags am Kaminabend am heutigen Donnerstag, zu dem das Software-Unternehmen "MeetNow!" einlädt. Obwohl man dort gar nicht nähen kann.

Albstadt-Tailfingen. Mehr als verdreifacht hat sich das Team des Digitalunternehmens "MeetNow!", seit die Firma als erste Mieterin 2015 in die Technologiewerkstatt in Tailfingen eingezogen ist: Eine Niederlassung in Stuttgart haben die Geschäftsführer Michael Krieger, Benjamin Ruoff und Patrick Schneider 2016 gegründet, auf der Computer-Leitmesse CeBIT 2017 haben sie ausgestellt und zahlreiche Innovationen entwickelt.

Beispiele: "Avian®", das es Herstellern smarter Produkte ermöglicht, ihre Geräte und Apps sicher und einfach mit der Cloud zu vernetzen. "ThinkNow!", das beim Importieren neuer Dokumente Vorschlage für die Klassifizierung macht – aus bereits Gelerntem; nicht nur Menschen sind lernfähig. "AuditDeck", das alle Dokumente am selben Ort versammelt und Prozesse damit vereinfacht. Und "SalesDeck", das alle relevanten Vertriebs-Informationen kundenspezifisch zusammenstellt und in einer App präsentiert, sich nahtlos in die Infrastruktur des Verkäufers einfügt und Daten in dessen Systeme zurückspielt.

"Noch vor drei Jahren waren wir eine reine Männer-WG", so Krieger lachend. "Heute haben wir fast 50 Prozent Frauen." Die meisten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind – noch – aus der Region.

Doch "MeetNow!" streckt längst die Fühler nach innovationsfreudigen Fachleuten von weiter heraus, macht entsprechende Angebote und arbeitet mit Unternehmen, nicht nur der Region, zusammen, denn sie profitieren von den intelligenten – "smarten" – Lösungen der Tailfinger Tüftler.

Durch die App "Solar-Log WEB Enerest™" etwa hat einer der führenden Hersteller für solares Monitoring, die Solare Datensysteme GmbH aus Binsdorf, den direkten und weltweiten Draht zum Endkunden, kann prüfen, wie ihr Produkt verwendet wird und funktioniert, während zeitgleich der Kunde profitiert: So lassen sich beispielsweise auf einer Pinnwand individuelle Ansichten einer oder mehrerer Photovoltaikanlagen darstellen. Es können tagesaktuelle und historische Anlagendaten sowie angeschlossene Komponenten, wie eine Wärmepumpe oder ein Heizstab, visualisiert werden. Über das News Center bleibt der Nutzer stets auf dem Laufenden.

Inzwischen existierten "nie dagewesene Möglichkeiten der Verteilung unserer Lösungen über die AppStores dieser Welt", erklärt Krieger mit Blick auf die "MeetNow!"-Produkte. Und obwohl Baden-Württemberg in Deutschland so etwas wie das Silicon Valley für Elektronik-Produktehersteller sei, bestünden auch im Land noch genug unnötige Probleme: "Ich fahre von Funkloch zu Funkloch", sagt Krieger über seine eigenen Geschäftsreisen.

"Aber unsere Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat verstanden, dass ›Industrie 4.0‹ der Schlüssel ist für alles." Deshalb tue sie viel, um die Digitalisierung voranzubringen.

In der Technologiewerkstatt residiere "MeetNow!" auf einer "Insel der Glückseligen", freut sich Krieger, denn er und seine Kollegen profitierten von der guten Anbindung zum "Internet-Highway" und vom Austausch mit den anderen Start-up-Unternehmen. Denn nicht nur auf Apps ist "MeetNow!" spezialisiert, sondern auch auf digitale Transformation.

"Wir stehen täglich auf und haben drei neue Ideen", so Krieger. Deshalb habe seine Firma auch "generell Entwickler-Stellen ausgeschrieben", sei immer auf der Suche. "Denn je mehr Ressourcen wir haben, desto mehr rufen die Kunden sie ab."

Seine Hoffnung ist, dass möglichst viele Unternehmen der Region Gebrauch davon machen – um in Sachen Digitalisierung vorn dabei zu sein.

Weitere Informationen: www.meetnow.eu