Künstler mit und ohne Behinderung stellen derzeit ihre Werke in der Lebenshilfe in Lautlingen aus. Das Bild entstand bei der Vernissage. Foto: Dietsche Foto: Schwarzwälder Bote

Vernissage: Die Stiftung Lebenshilfe stellt in ihrer Lautlinger Werkstätte Kunst von Menschen mit und ohne Behinderung aus

Fröhliche Spray-Kunstwerke zeigt die Lebenshilfe Zollernalb seit dem Wochenende in ihrer Lautlinger Niederlassung. Geschaffen wurden sie von Menschen mit und ohne Behinderung; zwei Wochen lang können sie zu den üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden.

Albstadt-Lautlingen. "Da geht einem das Herz auf", lautete bei der Vernissage der Kommentar von Rainer Mänder, dem vormaligen Albstädter Baubürgermeister und stellvertretenden Vorsitzenden der Robert und Margaretha Mager-Stiftung, zu den farbenfrohen, eine unbeschwerte Fröhlichkeit ausstrahlenden Werken. Entstanden sind diese im Juli während eines dreitägigen Workshops mit 14 Teilnehmern jeden Alters, den die Künstlerin Anika Heimann leitete – es war die mittlerweile zehnte Aktion, mit der die Stiftung Lebenshilfe wieder einmal den schlagenden Beweis erbrachte, dass Menschen mit Behinderung verblüffende Talente und große Kreativität besitzen.

Holger Klein, der Geschäftsführer der Lebenshilfe, hob in seiner Begrüßungsansprache die Authentizität der Künstler aus seinem Haus hervor: "Sie stehen wirklich für das, was sie machen." Zu sehen sind in der Ausstellung Gemälde, die mit Hilfe von Spraydose, Graffiti-Schablonen und Freihandtechnik geschaffen wurden, dazu Mauerstelen und Container der Recycling-Firma Korn, die allerdings ein ganz neues Erscheinungsbild angenommen haben. Darüber hinaus dokumentieren Fotos die Schaffensprozesse, an die sich Anika Heimann – die bei der Aktion von Auszubildenden der Firma Mey unterstützt wurde – gern zurückerinnert. Sie zeigte sich bei der Vernissage beeindruckt von der Ausdauer der Teilnehmer des Workshop-Marathons und bekannte, dass ihr der Kurs, den sie möglichst unkompliziert und für jedermann offen konzipiert habe, viel Freude bereitet habe.

Margaretha Mager, die mit ihrer Stiftung gegen ein "Wegschieben" von Menschen mit Behinderung kämpft, war sichtlich angetan von der Jubiläumsvernissage, die sie als "rührend" und "familiär" empfand, und bedankte sich – ebenso wie Mänder – bei den ehrenamtlichen Helfern, ohne die dieser Workshop nicht möglich gewesen wäre.

"Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, auch Menschen mit Behinderung einen Zugang zu Kunst zu eröffnen", resümierte Klein. Mit dem Spraying-Workshop scheint dies gelungen zu sein – "ich würde wieder mitmachen", erklärte Teilnehmerin Lydia Braun. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage vom Gitarrenduo Schmid.