Man meinte, Salzluft zu atmen, als Manfred Ströle und sein Shantychor Kostproben aus dem maritimen Liedgut gaben. Foto: Schwarzwälder Bote

Marinekameradschaft Ebingen: Publikumsinteresse am Sommerfest übertrifft alle Erwartungen

Ihr Sommerfest haben die Marinekameradschaft Ebingen und ihr Shantychor am Sonntag gefeiert – und bei dieser Gelegenheit auch gleich ein kleines Jubiläum.

Albstadt. Welches? Vor zehn Jahren, im August 2009 hatte die Marinekameradschaft erstmals ein kleines Fest im Hof vor dem Treppenaufgang der Riedschule, dem Domizil des Shanty-Chors, gefeiert. Seither hatte die Marinekameradschaft von Jahr zu Jahr mehr Gäste willkommen geheißen – trotzdem waren ihre Aktivisten auf den Besucherandrang am Sonntag nicht wirklich gefasst gewesen. "Damit hatten wir nicht gerechnet", bekannte ein rundum zufriedener Vorsitzender Wolfgang Schulz. Wahrscheinlich hatten Ebingens Freunde der christlichen Seefahrt davon profitiert, dass ihr fest an diesem Wochenende das einzige in der ganzen Stadt war – und dass längst nicht alle Albstädter verreist sind. Die Daheimgebliebenen hatten offensichtlich Freude an gepflegter, von maritimer Musik begleiteter Geselligkeit; hinzu kamen zahlreicher Gäste, die auf der Radtour einen Zwischenstopp bei der Riedschule einlegten.

Wobei allmählich auch die Grenzen sichtbar werden: Wolfgang Schulz rühmte die Unterstützung jener Albstädter und Auswärtigen, welche somit das Engagement des Chores schätzen und anerkennen – aber er merkte auch an, dass die Marinekameradschaft noch größere Lasten nicht mehr schultern könne. Das Platzangebot sei mittlerweile ausgeschöpft, eine Ausweitung nicht möglich – und auch personell könne der Verein nicht mehr draufsatteln: Rund 20 Helfer stünden zur Verfügung; der Pool sei nun mal nicht größer.

Immerhin, der Shanty-Chor, ältester seiner Art im Deutschen Marinebund, ist leicht gewachsen und besitzt, wie Chorleiter Manfred Ströle verriet, derzeit 28 Aktive. Weitere sind willkommen – ein paar jüngere Sänger täten dem hohen Altersdurchschnitt gut, "dann hätten wir eine Perspektive für die Zukunft". In Onstmettingen, ihrem "Heimathafen", erfreuten die Sänger ihre Besucher bei allerbestem Wetter mit altbekannten und neueren Liedern und nahmen sie mit auf eine musikalische Seereise, auf der das klassische maritime Liedgut ebenso wenig vernachlässigt wurde wie die südamerikanischen Rhythmen und der gute, alte Schlager. Unter anderem erklangen "Über uns der blaue Himmel", "Traumschiff nach Hawaii", "Capitano" und "Ich schick dir eine Prise Sand"; zu "Die Windjammer kommen" wurde bereits am frühen Nachmittag geschunkelt. Am Steuer respektive Mikrofon des Moderators stand wie gewohnt Siegfried Krattenmacher.

Auch das im Vereinsraum eingerichtete Café erfreute sich großen Andrangs; der Kuchen am Buffet fand zahlreiche Abnehmer. Parallel zum Sommerfest öffnete wie gewohnt der Arbeitskreis Waagen und Gewichte seine Türen in der Riedschule und präsentierte an die 1450 Waagen.