Rossentalschule: Der Zahn der Zeit hat eifrig genagt – jetzt drängt die Sanierung
Das Schwimmbecken in der Rossentalschule und seine Heizung werden saniert. Die Mittel dafür hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung freigegeben – und sich vor Ort von der Notwendigkeit überzeugt.
Albstadt-Truchtelfingen. Schwimmunterricht müssen Schulen anbieten – auch die Rossentalschule, in der Kinder mit einer Behinderung unterrichtet werden. Weil es die Schule für eine "riesige logistische Herausforderung" stellen würde, die Kinder zu einem der Hallenbäder – die nächsten sind in Ebingen und Tailfingen – zu transportieren, wie Hauptamtsleiter Karl Wolf in der Sitzung des Schul-, Kultur- und Sozialausschusses des Kreistags deutlich machte, war es für die Räte keine Frage: Sie stimmten einmütig für die Sanierung des zehn mal acht Meter großen Schwimmbeckens in der Rossentalschule, zumal die Haushaltsmittel in Höhe von 700 000 Euro eingeplant sind. Überplanmäßig fallen allerdings noch 30 000 Euro an Kosten für die Sanierung der Heizung an. "Dass sind nicht mal fünf Prozent mehr", warb Manfred König (CDU) dafür, diese Schippe noch draufzulegen. "Es wäre mit nichts zu begründen, das abzulehnen."
Manuela Heider (Freie Wähler) ärgerte sich viel mehr, über die "35 000 Euro, die wir in den letzten Jahren in das marode Bauwerk gesteckt haben", und zwar für notdürftige Reparaturen. Sie fragte danach, ob es nicht die Möglichkeit gebe, den Kreis der Nutzer auszuweiten. Schulleiter Jörg Schmid gab zur Antwort, dass bereits der Schwimmunterricht der Schule an der Sommerhalde dort stattfinde. Angesichts der geringen Größe des Beckens und der Notwendigkeit einer Aufsicht – und der Anwesenheit des Hausmeisters – hält er eine Fremdnutzung nicht für praktikabel.
Laut Sitzungsvorlage besuchen derzeit 48 Schüler mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung die Rossentalschule, eine von zwei Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung im Zollernalbkreis.
Obwohl Teile der Schule 2011 saniert wurden, entspricht der Stand des Schwimmbeckens noch dem Baujahr 1980. Inzwischen lösen sich Fliesen im Becken, verrosten Lüftungskanäle, ist die Lüftungsanlage nicht mehr voll funktionsfähig, und auch der Hubboden hat Mängel. An der Beckenwand und den Stahlbetonstützen platzt Beton ab – allein deshalb hatte der Badebetrieb schon mehrfach eingestellt werden müssen.
Der raumhohe Wasserfilter, durch Lochfraß zerstört, wurde inzwischen geflickt, doch die Gasbrennwertheizung verliert Wasser und musste deshalb komplett abgestellt werden.
Auf jährlich 42 500 Euro belaufen sich die Betriebskosten des Bades, darunter allein 30 000 Euro für Heizung.
Im Oktober sollen nun die Sanierungsarbeiten beginnen und fünf Monate dauern, so dass das Bad ab März wieder genutzt werden kann.