Die letzte Pyramide der Nachwuchshexen steht, der Büttel weiß nicht, wie ihm geschieht, die Kettensäge nagt am Narrenbaum, und den Teufel traf der Schlag – die Ebinger Fasnet ist vorbei. Foto: Kistner

Kehraus: Hoppediz ist verbrannt und der Teufel wieder im Verlies

Albstadt (mak). Es war eine kurze und schöne Fasnet, resümierte Patrick Ferrari, stellvertretender Zunftmeister der Ebinger Narrenzunft Schlossbergturm, gestern Abend beim närrischen Kehraus vor dem Rathaus Albstadt – die nächste wird länger, doch bis dahin sind es noch fast elf Monate. Am Dienstagabend wurden der Reihe nach die Gallionsfiguren der Ebinger Fasnet von den Schlossberghexen in ihre Höhle beziehungsweise hinter die Kulisse eskortiert: erst der Turm, dann der Hannäbler Gugga, dann der Büttel und schließlich der Herr der Hexen selbst, der Teufel. Letzterer wie gewohnt in der Horizontalen – beim Anblick des stürzenden Narrenbaums, den die Hexen nicht vor der Kettensäge zu schützen vermochten, war er selbst der Länge nach hingeschlagen. Widerwillig folgten die Hexen zuletzt Ferraris Aufforderung, die Masken abzusetzen – die Fasnet 2018 war damit Geschichte.

Wenn es darum geht, tränenreich das Ende der Fasnet zu beklagen, kann den Narren von der Tailfinger Gesellschaft Schmiechatalern buchstäblich niemand das Wasser reichen. Auch diesmal ging es sehr elegisch zu; ein Leichenzug eskortierte zu den dezent kakophonischen Klängen des Lieds vom guten Kameraden den Sarg des Hoppediz zum Scheiterhaufen auf dem Markt, und dann wurden, eine nach der anderen, die Insignien der verschiedenen Gruppen der Zunft dazugegeben: der Dreispitz der Garde, die Schellenkappe von Präsident Ronald Kinastowski, die Maske der Tagolfe, der Prinzenhut von Philipp I und die Krone von Yvonne I – wie immer plumpsten sie durch den offenen Sargboden; sie werden im nächsten Jahr wieder gebraucht. Dann loderte das Feuer auf – und wieder war eine Fasnet vorbei. Die nächste kommt bestimmt.