Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg (Mitte), überreicht die Auszeichnung an Geschäftsführer Marcus Mayer von Mayer & Cie. (links) und Heiko Hämmerle, Leiter der Betriebstechnik. Foto: Longin Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Albstädter Rundstrickmaschinenhersteller Mayer & Cie. (MCT) hat eine Auszeichnung des

Der Albstädter Rundstrickmaschinenhersteller Mayer & Cie. (MCT) hat eine Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg für seine energetische Sanierung der technischen Gebäudeausrüstung erhalten.

Franz Untersteller hat die Firma Mayer & Cie. als einen der "100 Betriebe für Ressourceneffizienz" im Land Baden-Württemberg geehrt. Die Urkunde überreichte der Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft beim Kongress Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in Stuttgart. "Dass das Land unser Handeln als beispielhaft ausgezeichnet hat, freut uns sehr", sagt Marcus Mayer, Geschäftsführer bei Mayer & Cie. "Als inhabergeführtes Familienunternehmen ist Nachhaltigkeit für uns ein Muss, in jeder Beziehung." Deshalb sei die effiziente Herstellung der Maschinen für die Firma ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, dass die Strickmaschinen ressourceneffizient arbeiten. Optimierte Energiekosten für Kälte, Wärme und Strom seien ein wichtiger Posten.

Seit Mayer & Cie. in den fünfziger Jahren seinen Unternehmenssitz am Ortsrand von Tailfingen bezogen hat, wurden die Gebäude auf dem Areal immer wieder ergänzt. So entstanden viele dezentrale und eigenständige Energiezentralen. Damit einher ging ein unverhältnismäßig hoher Energieeinsatz. 2014 begann Mayer & Cie. deshalb mit der Sanierung des Kaltwassernetzes, wodurch ein Drittel der vorhandenen Kältemaschinen überflüssig wurde. Außerdem macht sich das heutige Kältemanagement des Strickmaschinenbauers das raue Klima der Schwäbischen Alb zunutze und schaltet während der fünf kalten Monate weitere Kältemaschinen ab.

2015 widmete sich Mayer & Cie. dann der Sanierung der Wasserleitungen und erneuerte zwei Heizzentralen. Im Jahr darauf folgte eine moderne Drucklufterzeugung mittels neuer Kompressoren. 2017 vernetzte das Unternehmen schließlich alle Verbrauchsstellen und installierte so ein Lastgangmanagement, schloss die Planungen für das Kraft-Wärme-Kälte-Konzept ab und ging eine Kooperation mit "Virtuelles Kraftwerk Neckar- Alb" ein – ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Hochschule Reutlingen.

"Durch diese Maßnahmen konnten wir unsere Nebenkosten erheblich senken", fasst Marcus Mayer zusammen. "Das kann vor allem dann ein Wettbewerbsvorteil sein, wenn die wirtschaftliche Situation nicht so erfreulich ist wie heute."

Heiko Hämmerle, Leiter der Betriebstechnik, unter dessen Ägide das Projekt seit über vier Jahren steht , ergänzt: "Außerdem sind wir für die weiteren Entwicklungen des Energiemarktes gewappnet. Es kann gut sein, dass wir dadurch einen großen Vorteil bei zukünftig möglichen Arten der Energieversorgung haben werden."

Hämmerle wird das Projekt auch 2018 weiter vorantreiben. Dann steht die Umsetzung des Kraft-Wärme-Kälte-Konzepts auf dem Plan, also unter anderem der Einbau eines BHKW und zahlreicher weiterer Leitungen.