Foto: Schwarzwälder-Bote

JubiläumskonzertOrchesterfreunde Albstadt feiern ihr 40-jähriges Bestehen / Applaus und Hoch-Rufe

Was haben die Orchesterfreunde Albstadt mit der Stadt Albstadt gemeinsam? Beide haben Grund zum Feiern, denn beide können auf eine 40-jährige Vergangenheit zurückblicken.

Von Angelika Ringwald

Albstadt. Vor ausverkauftem Haus haben die Orchesterfreunde Albstadt ihr Jubiläumskonzert gegeben: Seit 40 Jahren spielen sie nun – in wechselnder Besetzung – klassische Musik, 25 Jahre davon unter der Leitung von Brigitte Wendeberg, die, wie Siegfried Braun, der Vorsitzende des Vereins, in seiner einführenden Ansprache feststellte, eigentlich zum dank für Wirken mit Geschenken überhäuft werden müsste. Aber leider, so Braun spitzbübisch lächend, lasse der Kassenstand das momentan nicht zu.

Oberbürgermeister Klaus Konzelmann rühmte die Orchesterfreunde für ihr 40jähriges Musizieren auf sehr hohem Niveau und wies auf eine wichtige Gemeinsamkeit hin: Auch die Stadt Albstadt sei vor 40 Jahren gegründet worden.

Eröffnet wurde das Konzert mit der "Hebriden-Ouvertüre" von Felix Mendelssohn Bartholdi. Annähernd vier Jahre hatte er an dem Werk komponiert, bis es endlich das war, was ihm vorgeschwebt hatte. Brigitte Wendeberg nahm ihr Publikum mit ins schottische Hochland, ließ Bratsche, Fagott und Cello eine gigantische Meeresbrandung wiedergeben, verstärkt durch ohrenbetäubendes Donnergrollen der Pauke. Es folgten beruhigende, leise Violinklänge.

Applaus mit Hand und Fuß

Und danach Mozarts letztes Instrumentalwerk, das berühmte Klarinettenkonzert in A-Dur KV 622, das der Komponist zwei Monate vor seinem frühen Tod geschaffen hatte. Solistin Felicia Kern spielte alle drei Sätze auswendig und ohne Blickkontakt zum Orchester; sie ging vollkommen in ihrem Spiel auf und vollbrachte neben ihrer musikalischen auch eine bemerkenswerte physische Leistung. Das Publikum belohnte ihr Spiel mit Zwischenapplaus und applaudierte am Ende nicht nur mit den Händen, sondern auch mit den Füßen.

Letztes Werk des Abends war Beethovens erste Sinfonie. Obwohl er sie seinem Gönner Gottfried van Swieten gewidmet hatte, konnte man sich besonders im zweiten Satz vorstellen, dass Beethoven beim Komponieren an die Angebetete seines Herzens gedacht haben mochte, die, inmitten der Streicher stehend, das damalige Publikum "con moto" mit ihrem Gesang begeisterte – es sollte ein Traum bleiben. Das heutige Publikum bedankte sich nach dem letzten Akkord mit nicht enden wollendem Applaus und "Hoch"-Rufen für einen fantastischen Abend.

Jasmin Wagner

Ich spiele bei den Orchesterfreunden mit, weil ich dadurch Kontakt zu meiner Heimat und meinen musikalischen Wurzeln halten kann. Und natürlich sind die Orchesterfreunde alle nett, und es macht jedes Mal Spaß, dabei zu sein.

Melanie Vosseler

Ich spiele bei den Orchesterfreunden mit, weil es immer wieder erstaunlich ist, was hochmotivierte Laienmusiker in so kurzer Zeit auf die Beine stellen können.

Jonathan Dreher

Ich spiele bei den Orchesterfreunden mit, weil es mich in die Verantwortung nimmt, Herausforderungen anzunehmen und zu bewältigen.

Heidrun Bitzer

Ich spiele bei den Orchesterfreunden mit, weil es unglaublich viel Spaß macht, wenn nach intensiver Probenarbeit unter professioneller, kompetenter Leitung am Ende ein wunderbares Konzert aufgeführt werden kann.