Kindertheater: Yoyo und Doc Croc reisen vom Thalia aus durch die Zeit
Einmal Staub wegpusten bitte: Ein modernes Dornröschen hat bei "SimsalaGrimm" im Thalia-Theater die jüngsten Zuschauer verzaubert – und die erwachsenen gleich mit.
Albstadt-Tailfingen. Viele Familien mit Kindern haben den verregneten Sonntagmittag für einen Musicalbesuch beim Darmstädter Theater auf Tour genutzt – und sie sollten ihr Kommen nicht bereuen: Yoyo und Doc Croc, die beiden Märchenhelden, nahmen Alt und Jung mit auf eine Reise in das Reich von Prinzessin Rosa, zauberhaft verkörpert von Corinna Kurth.
Diese ist gerade 17 Jahre alt geworden. Alle, wirklich alle, sind seinerzeit zur Feier ihrer Geburt geladen gewesen – nur eben die Schwarze Fee nicht. Ein Fehler wie er im Märchenbuche steht!
Als sich die hübsche Königstochter an einer spitzen Spindel piekst, befällt sie ein Fluch. Der Rest ist bekannt, das gesamte Königreich fällt in einen 100 Jahre andauernden Schlaf.
Yoyo (Stefan Senf) und Dr. Croc (Anna Vogt) sind zu spät gekommen, um das Schlimmste zu verhindern. Guter Rat ist teuer; die beiden Märchenhelden haben zu schauen, wie sie den fürchterlichen Schlamassel rückgängig machen können. Ein Held muss her, der die selig schlummernde Prinzessin erlöst. Stark sollte er sein – und ein Gesangstalent obendrein. Oh weh, was für eine knifflige Aufgabe!
Yoyo und Doc Croc, die wie in der bekannten TV-Serie mit ihrem fliegenden Märchenbuch unterwegs sind, reisen durch die Zeit und veranstalten ein Casting. Junker Dödel (Svenja Isabel Baumann) und Graf Schnösel (Ronja Rückgauer) scheiden als potenzielle Kandidaten gleich aus – sie kommen gar nicht erst in den "Recall". Woher also einen Helden nehmen und nicht stehlen? Zum Glück treffen die Freunde auf ihrer Reise Prinz Berthold (Dominik Kaiser). Und alles wird gut.
Schon häufiger hat das Theater auf Tour Kinder und Erwachsene im Tailfinger Thalia begeistert – auch dieses Mal. Das spannende Musical um die beiden vergnügten Märchenhelden bestach durch farbenfrohe Kulissen und zauberhafte Kostüme, alles eng an die bekannten Fernsehserie angelehnt. Aktuelle Bezüge, mitreißende Melodien und pfiffige Dialoge – das klassische Grimm-Märchen "Dornröschen" war ordentlich entstaubt worden – machten das Stück zu einem modernen Vergnügen für die ganze Familie.
Zudem unternahmen Yoyo und Doc Croc ständig kleine Abstecher zu anderen Märchen – ein Umstand, der für viele Lacher im Saal sorgte. Dass Prinz Berthold sprach wie Louis de Funès, erheiterte aber natürlich vor allem die Erwachsenen.