Brillant haben der Kammerchor Ebingen und die Orchesterfreunde Albstadt in der Friedenskirche konzertiert. Fotos: Jetter Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kammerchor Ebingen tritt mit Orchesterfreunden Albstadt in der Friedenskirche auf

Mit einem erstklassigen Arrangement aus Werken der Geschwister Mendelssohn hat der Kammerchor Ebingen den musikalischen Olymp erklommen.

Albstadt-Ebingen. Glockenklare Stimmen und perfekte Harmonien: Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens erfüllte der Kammerchor Ebingen in Kooperation mit den Orchesterfreunden Albstadt die voll besetzte Friedenskirche mit einer explosiven Mischung aus feierlichen Lobhymnen und einem gewaltigen Wechselspiel aus Instrumenten und Stimmfarben.

Ein kurzer Blick auf das Konzertprogramm ließ bereits erahnen, dass in der Friedenskirche ein musikalisches Meisterstück geboten würde – mit einem grandiosen Arrangement aus den Werken der Geschwister Mendelssohn wagte sich die erfolgsversprechende Kooperation unter der Leitung Brigitte Wendebergs an die Spitze des musikalischen Olymps.

Das stimmgewaltige Meisterwerk wurde bereits mit dem Erklingen des ersten Tons eingeläutet, und das erwartungsvolle Publikum verstummte augenblicklich.

Einzig und allein die engelsgleichen Stimmen der Sänger, untermalt von den Darbietungen der Instrumentalisten, schienen den Kirchenraum fast zu beseelen, während die Herzen des Publikums hörbar im Takt mit den Melodien schlugen.

"Hör mein Bitten, Herr", intonierten die Musiker in einem beeindruckenden Wechselspiel aus einem Solo der Albstädterin Mezzosopranistin Susanne Stierle und der Dynamik des Chors. Ergänzt wurde die kraftvolle Stimmgewalt von mächtigen Instrumentalklängen, deren dumpfer Widerhall die Intensität gewaltiger Donnerschläge beispiellos imitierte.

Ob Geige oder Trompete – das Spektrum an Instrumenten erwies sich als außerordentlich, was die Leidenschaft der Stücke unterstrich. Die eindrucksvolle Hymne des musikalischen Wunderkinds Felix Mendelssohn Bartholdy ließ den Atem des Publikums für einen Moment stocken, doch auch die Kompositionen seiner Schwester standen dem in nichts nach. Zu Lebzeiten verharrte Fanny Hensel-Mendelssohn stets im Schatten ihres jüngeren Bruders; fast 200 Jahre später begeisterte die Komponistin jedoch gleichermaßen.

Mit der grandiosen Interpretation der Stücke "Hiob" und "Lobgesang" gelang es dem Kammerchor und den Orchesterfreunden, das imaginäre Scheinwerferlicht auf das hervorstechende Geschwisterpaar gerecht aufzuteilen. Neben Stierles begnadeter Stimme ist hierbei ebenfalls die aus Straßburg stammende Solistin Julie Erhart hervorzuheben, deren Sopranklänge Gänsehaut hervorriefen.

"Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir", intonierte der Chor Mendelssohn Bartholdys Werk "Der 42. Psalm" zum Abschluss des großartigen Jubiläumskonzertes. Der letzte Funke des musikalischen Feuerwerks, der nötig war, um das Publikum von den Stühlen zu reißen, wurde entfacht.

Im Finale wurde die Eintracht der Kooperation fast greifbar: Sowohl grandiose Solopassagen als auch ein perfekt angestimmter Kanon des Chors, untermalt von der Energie des Orchesters, brachte die Harmonie aus Gesang und Instrumentalklängen zum Ausdruck.

Das Verstummen des letzten Tons resultierte in Stille, ehe das begeisterte Publikum in einen minutenlang anhaltenden Beifall ausbrach, der tosender kaum hätte sein können.