Eine alte Streuobstwiese soll in Bitz reaktiviert werden. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

albstrom®regio: Neue Projekte helfen Fledermäusen und Streuobstwiesen / Von Kindern und Kräutern

Drei Projekte haben die "albstrom®regio"-Kunden der Albstadtwerke in Albstadt, Bitz und Winterlingen in diesem Jahr ausgewählt. Vorgestellt werden sie am Donnerstag, 18. Oktober, ab 19.30 Uhr im Konferenzraum der Festhalle Ebingen.

Albstadt-Ebingen. "Fledermäuse – Jäger der Nacht" haben nur wenige Menschen in ihrem Leben schon mit eigenen Augen gesehen. Die Chancen dazu stehen künftig noch schlechter, wie der Vortrag von Christian Dietz aus Haigerloch bei der Vorstellung der "albstrom®regio"-Projekte am 18. Oktober in der Festhalle Ebingen zeigen wird. Denn Dietz, ein international bekannter Fledermausforscher und Buchautor, beleuchtet nicht nur die einzigartigen Säugetiere, die mit den Ohren sehen, mit den Händen fliegen und mit dem Kopf nach unten schlafen, sondern auch, wie es um ihren Lebensraum bestellt ist, wie der beschaffen sein muss und welche artenschutzfachlichen Konfliktfelder es gibt. Außerdem zeigt Dietz Lösungsmöglichkeiten auf.

Danach stellen die Vorsitzenden des Naturschutzbundes Albstadt (Nabu), Gerhard Layh, Hans Raab und Mathias Stauß, die Projekte vor. In Albstadt werden stillgelegte Wasserbehälter zu Fledermausquartieren, denn die Zunahme alter, nachträglich gedämmter Häuser schränkt den Lebensbereich von Fledermäusen massiv ein. Daher müssen Alternativen für diese Tiere gefunden werden.

In Truchtelfingen, Margrethausen und Laufen gibt es alte Hochbehälter, die nicht mehr genutzt werden. Dort lassen sich laut Nabu Winterquartiere für Fledermäuse schaffen. Kühle Temperatur, hohe Luftfeuchtigkeit, kaum Lichteinfall und absolute Ruhe: Durch ein weitgehend gleiches Mikroklima eignen sich ehemalige Wasserspeicher gut als Fledermausquartier. Das Projekt wird von Fledermaus-Sachverständigen fachlich begleitet.

In Bitz steht die Erhaltung von Streuobstwiesen auf der Agenda, denn die "Pflege und Nutzung von Streuobstwiesen ist nicht nur Kulturgut, sondern auch praktizierter Naturschutz", wie die Nabu-Experten betonen. Die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren machen Streuobstwiesen besonders wertvoll. Bevor die "Generation Streuobstwiese" aussterbe, "sollte auf öffentlichen Streuobstwiesen das Wissen insbesondere an Kinder und Jugendliche weitergegeben werden", betonen sie. Generationenübergreifendes Pflegen und Nutzen der Streuobstwiese vom Baumschnitt über Nachpflanzungen bis zum Saftpressen böten vielfältige Betätigungsmöglichkeiten, bei denen sich auch Schulen in Zusammenarbeit mit den Streuobst- und Naturschutzpädagogen einbringen könnten.

Im ersten Teilprojekt stehe die Reaktivierung einer betagten Streuobstwiese auf dem Programm.

Wildkräuter im Unterricht sind Thema des Winterlinger Projektes. In einem Schulprojekt wird das Thema "Garten" die Kinder während des neuen Schuljahres begleiten. "Kräuter und Wildkräuter sind dabei ein praktisches Beispiel, an dem die Zusammenhänge der Natur gut erlernt werden können", so Layh, Raab und Stauß. "Kräuter sind allen Schülern, wenn auch unbewusst, bekannt. Die Kinder werden angeregt, bei der Kräuterwanderung mit einer ausgebildeten Natur- und Kräuterpädagogin verschiedene Kräuter bewusst zu erleben und die vielfältigen Gerüche und Geschmäcker wahrzunehmen." Gemeinsam stellen sie Kräuterquark her und bereiten Gerichte mit Kräutern zu.  Die Auftaktveranstaltung, zu der eine Anmeldung unter Telefon 07431/72 2 70 erforderlich ist, richtet sich an Nabu-Mitglieder, albstrom®regio-Kunden und alle Interessierten.