Den Höhepunkt dieses Schwarms und gleichzeitig auch das Ende, bildete das schwerere Beben um 23.05 Uhr. Mit einer Stärke von 3,5 auf der Richterskala wurde das Beben in einer Tiefe von zehn Kilometern in der Nähe des Zollersteighofs gemessen. Das Besondere: in Albstadt und der näheren Umgebung war das Erdbeben kaum zu spüren. Grund dafür sei laut Stange die Tiefe. Im Vergleich zum Erdbeben am 4. November 2019, dass mit einer Tiefe von vier Kilometern eher flach und direkt zu spüren war, zog sich das erneute Beben in einen größeren Umkreis und zeigte sich am stärksten im Raum Balingen.
Nach dem stärkeren Beben flaute der Schwarm ab. Seit dem war es nur noch zu vereinzelten kleinen Nachbeben gekommen. Unter anderem um 6.09 Uhr am Dienstagmorgen.
25 Kilometer sind realistisch
Beim Landeserdbebendienst wird von einer "häufigen Spürbarkeit" von rund 25 Kilometern gesprochen. In diesem Radius zwischen Albstadt und Tübingen sei das Beben fast überall spürbar gewesen. Vereinzelt seien Meldungen jedoch auch aus dem Raum Stuttgart eingegangen. Die entfernteste Meldung verortet Stange somit in rund 80 Kilometer Entfernung des Epizentrums.
Wieso die Stuttgarter noch vom Wackeln betroffen waren, ergebe sich laut Stange durch das Großstadt-Flair: Hochhäuser sind anfällig für kleinere Beben. Da Stuttgart sich damit von der ländlichen Region um Albstadt abhebt, seien die Meldungen aus Sicht der Seismologen verständlich.
Im Internet viel diskutiert
Bereits wenige Minuten nach dem Beben meldeten diverse Facebook-Seiten verschiedene Informationen. Grund dafür sei, dass die Beben vorerst nur geschätzt werden können, heißt es vom Landeserdbebendienst Südwest. Als genaue Angabe zählt das Ergebnis erst, wenn die Messung manuell überprüft und bestätigt wurde, was bei den hier genannten Ergebnissen der Fall ist.
Sogenannte "Shakemaps", also Karten, auf denen das Ausmaß der Erschütterungen abgebildet ist, seien jedoch mit Vorsicht zu genießen. Diese Stimmen zwar meistens, können jedoch zu Verwirrungen führen: Auf einer Karte von www.erdbebennews.de wird Balingen mit einer Stärke von 4,2 angegeben, wobei es sich jedoch lediglich um die Intensität der Erschütterung handelt und nicht um die tatsächliche Stärke.
Schäden wurden der Polizei und dem Landeserdbebendienst am Dienstag keine mitgeteilt. Bei der Polizei hätte es lediglich den Anruf eines besorgten Anwohners gegeben, der wissen wollte, was hinter dem nächtlichen Grollen steckt.
Bereits 2019 gab es eine Erdbebenserie bei Albstadt:
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