Geschäftsführer Stephan Broch hat dem Gemeinderat eine satte Steigerung der Bilanzsumme vermeldet.Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder Bote

aswohnbau: Wohnungsbestand soll wieder auf rund 500 Einheiten wachsen / 2019 Rückgang um 18

Bericht über ein gutes und unspektakuläres Geschäftsjahr 2019 hat aswohnbau-Geschäftsführer Stephan Broch dem Albstädter Gemeinderat erstattet.

Albstadt. Die Schrumpfkur, durch die sich die aswohnbau von vielen baulichen Altlasten befreit hatte, liegt mittlerweile Jahre zurück; der Wohnungsbestand bewegt sich seither zwischen 450 und 500 Wohnungen. Die Zielgröße sind laut Geschäftsführer Stephan Broch 500 – zu dünn ist auch nicht gesund –; gleichwohl ist der Bestand 2019 von 472 auf 454 gesunken.

Die Häuser Schütte 17 und Wilhelm-Dodel-Gasse 10/12 wurden verkauft, desgleichen die Wohngebäude Grüngrabenstraße 30 und Riedstraße 65/67, deren Sanierung und Bewirtschaftung laut Jahresbericht betriebswirtschaftlich nicht vertretbar war.

2020 soll auch das Haus Bitzer Steige 2 abgestoßen werden; dafür entstehen im Ebinger Ottmartal zwei weitere Mehrfamilienhäuser, wieder in Holzbauweise und mit KfW-40-Standard – das bedeutet 21 neue Wohnungen. Das eine Gebäude soll im Herbst, das andere im Frühjahr fertig werden.

Mit diesen Neubauprojekten im Ebinger Osten befriedigt die aswohnbau die Nachfrage nach modernen, höherwertigen Mietwohnungen allerdings nur zum Teil; das Angebot bleibt augenscheinlich hinter dem Bedarf zurück. Stark nachgefragt sind aber auch kleine und bezahlbare Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen, die in punkto Größe und Mietpreis den Vorgaben des Jobcenters entsprechen – die Interessenten dürften zu einem guten Teil Empfänger von Transferleistungen sein. Allerdings sieht die aswohnbau keine Möglichkeit, diesen Wünschen durch den Bau neuer Häuser zu entsprechen – Kosten und gewünschte Miethöhe stehen laut Bericht in keinem angemessenen Verhältnis zueinander. Umso wichtiger sei deshalb die Bestandspflege. Die aswohnbau hat im vergangenen Jahr 444 000 Euro in Instandhaltung und Modernisierung ihrer Häuser investiert; davon entfielen 178 000 Euro auf das Haus Lilienweg 3 auf Langenwand, das inzwischen fertig ist. Jetzt ist das Nachbarhaus Lilienweg 6 an der Reihe, im Herbst beginnt die Modernisierung des Hauses Vogelsangstraße 42.

Für den ganz kleinen Geldbeutel zu groß und zu teuer – die Alternative ist das ausgebaute Dach

Der Bericht räumt freilich ein, dass die Wohnungen im Lilienweg und in der Vogelsangstraße für den ganz kleinen Geldbeutel zu groß und zu teuer sind; er nennt als weitere Option für diese Klientel, die derzeit erwogen werde, Dachausbauten. Ungeachtet der genannten Engpässe mag die aswohnbau nicht von einem angespannten Wohnungsmarkt in Albstadt sprechen – die Durchschnittsmiete liege mit 5,42 Euro pro Quadratmeter deutlich unter dem Landesdurchschnitt, der bereits im Jahr 2010, also noch ehe die Diskussion um bezahlbaren Wohnraum ihren Anfang nahm, bei 6,46 Euro lag.

Indes bedeuten 5,42 Euro im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 24 Cent; Broch betonte allerdings, dass gut und gern die Hälfte der Bestandsmieter weiterhin weniger als 5,50 Euro pro Quadratmeter zahle – im Neubau wohnt es sich natürlich teurer. Einen coronabedingten Verzicht auf Mieterhöhungen hält Broch vor diesem Hintergrund nicht für sinnvoll.

Zu den Zahlen: Die Bilanzsumme der aswohnbau betrug 2019 insgesamt 31,38 Millionen Euro – 1,7 Millionen mehr als 2018. Das Anlagevermögen belief sich auf 29,15 Millionen Euro, das Eigenkapital auf 10,13 Millionen, das Jahresergebnis, das auf die neue Rechnung vorgetragen wird, 391 480 Euro.