Zwei Wochen nach der Tötung des Rentner-Ehepaars in Ebingen und wenige Tage nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters laufen die Ermittlungen in dem Fall weiter auf Hochtouren. Foto: Eyrich

Festnahme nach Doppelmord in Albstadt: Spezialisten werten Spuren aus. Todesursache steht noch nicht fest.  

Albstadt-Ebingen/Hechingen - Zwei Wochen nach der Tötung des Rentner-Ehepaars in Ebingen und wenige Tage nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters laufen die Ermittlungen in dem Fall weiter auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft hält sich mit Verweis darauf mit Details weiterhin bedeckt.

"Solch eine Ermittlung dauert eben ihre Zeit", sagt Michael Pfohl, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Hechingen. Pfohl ist zuständig für den Fall in Albstadt. Was er mit "Zeit" meint? Etwa das: So schnell wie eine Ermittlung im sonntagabendlichen "Tatort" der ARD sei eine Mordermittlung im wahren Leben eben nicht erledigt. Ganz im Gegenteil.

Am Montagabend vor zwei Wochen waren der 81-jährige Rentner und dessen 77 Jahre alte Frau tot in ihrem Wohnhaus in der Beethovenstraße gefunden worden. Schnell wurde die Sonderkommission "Kreuzbühl" gebildet, der bis zu 80 Ermittler angehörten. Die Beamten sicherten im Haus des getöteten Ehepaars zahlreiche Spuren und krempelten halb Albstadt um. Nach wenigen Tagen kamen sie auf die Spur des Verdächtigen Jörg K., der aus Albstadt stammt. Am Mittwochabend vergangene Woche verhafteten Polizisten den 46-Jährigen in einem Zug der Hohenzollerischen Landesbahn in Hechingen. Seit Donnerstag ist K. offiziell in Untersuchungshaft, er gilt nun als Beschuldigter. Der Vorwurf lautet unter anderem auf Mord in zwei Fällen.

Staatsanwaltschaft erwartet Gutachten aus Stuttgart

Die Arbeit der Ermittler ist derweil mit der Festnahme noch lange nicht beendet, wie Staatsanwalt Pfohl gestern gegenüber unserer Zeitung sagte. Weiterhin seien in dem Haus des getöteten Ehepaars und in der Wohnung in der Baschianstraße in Ebingen, in der Jörg K. lebte, Spezialisten der Spurensicherung zugange. Parallel dazu werden die bisher gesicherten Spuren und Hinweise, unter anderem DNA, ausgewertet, Gutachten dazu werden erstelt.

Das wird beim Landeskriminalamt in Stuttgart erledigt. Und all das dauert seine Zeit, sagt Pfohl – auch deshalb, weil die Stuttgarter Spezialisten derzeit auch in einem anderen Mordfall – Maria Bögerl – umfangreiche Spuren auswerten müssen. Im Zusammenhang mit der Entführung und der Tötung der Bankiersgattin hatten jüngst tausende Männer einen freiwilligen Speicheltest abgegeben.

Neben diesen vielen noch nicht ausgewerteten Spuren liegt Staatsanwalt Pfohl auch ein für die Ermittlung wesentlicher Bericht noch nicht vor: derjenige der Obduktion. Diese ist zwar abgeschlossen. "Die genaue Todesursache", so Pfohl gestern, "ist aber noch nicht bekannt." Auch hier gelte, so Pfohl: So schnell wie im TV arbeiteten Gerichtsmediziner im wirklichen Leben eben nicht.

Bevor in dem Fall keine wirklich belastbaren Ergebnisse – beispielsweise der Obduktionsbericht, beispielsweise die Spurengutachten – vorliegen, wolle die Staatsanwaltschaft nicht umfassend informieren, so Pfohl weiter. Insbesondere die Menschen in Albstadt brennen auf Neuigkeiten in dem Fall – diese Neugier und das Interesse könne er sehr gut verstehen, so Pfohl. Er bitte jedoch um Geduld: "Wir wollen sauber und gründlich arbeiten." Und genau das dauere seine Zeit.