Verwaltungsgericht: Otto-Paul Bitzer geht in den Ruhestand
Albstadt/Sigmaringen. Nach über 45-jähriger Tätigkeit im öffentlichen Dienst ist Otto-Paul Bitzer, Vorsitzender Richter der für die Städte Reutlingen und Ulm zuständigen ersten Kammer des Verwaltungsgerichts Sigmaringen, in den Ruhestand verabschiedet worden.
Präsident Christian Heckel würdigte in einer Feierstunde mit gegenwärtigen und ehemaligen Angehörigen des Gerichts die Verdienste Bitzers, der seit 1980 nahezu ohne Unterbrechung das Richteramt ausgeübt hatte. "Herr Bitzer gehört zum Urgestein des Gerichts", sagte Heckel. "Mit seinem Ausscheiden geht uns die langjährige Erfahrung aus den Anfangszeiten des Gerichts verloren."
Bitzer stammt aus Albstadt, wo er auch weiterhin mit seiner Familie wohnt. Nach dem Abitur, dem Wehrdienst und dem Jurastudium in Tübingen wurde er Rechtsreferendar beim Landgericht Freiburg. 1980 nahm er seinen Dienst als Richter am Verwaltungsgericht Sigmaringen auf; 1983 erfolgte seine offizielle Ernennung zum Richter am Verwaltungsgericht. Nach einer Abordnung zum Balinger Landratsamt kehrte er 1985 an das Verwaltungsgericht zurück. Er war in dieser Zeit auch Leiter einer Arbeitsgemeinschaft für Rechtsreferendare beim Landgericht Hechingen und rechtskundiger Beisitzer der Disziplinarkammer beim Verwaltungsgericht. 1992 wurde Bitzer für neun Monate seine Abordnung an die Berufungsinstanz, den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, abgeordnet; seit 1993 war er zudem Prüfer im Ersten juristischen Staatsexamen in Tübingen. Darüber hinaus wirkte er seit 1994 als Pressereferent des Gerichts.
Im Dezember 2004 wurde Otto-Paul Bitzer von Ministerpräsident Teufel zum Vorsitzenden Richter am Verwaltungsgericht ernannt und war seither Vorsitzender der ersten Kammer des Gerichts. 2008 übernahm er überdies den Vorsitz der Fachkammer für Personalvertretungssachen. Von 2011 bis 2016 war er auch Vorsitzender des Richterdienstgerichts beim Landgericht Karlsruhe, das landesweit über disziplinarrechtliche und dienstrechtliche Fragen von Richtern zu entscheiden hatte.
Bitzer hat großen Anteil am seit Jahrzehnten beim Gericht vorherrschenden guten Betriebsklima. Er ist sportbegeistert und beteiligte sich regelmäßig an sportlichen Veranstaltungen im Kollegenkreis, insbesondere an Volleyball- oder Fußballturnieren. Der Sport g wird ihn mit Sicherheit auch im Ruhestand fit halten. Präsident Heckel hielt abschließend fest: "Unser Dank gilt einem stets redlichen und hilfsbereiten Kollegen, der uns über Jahrzehnte durch Höhen und Tiefen des beruflichen Alltags mit Rat und Tat begleitet hat."