Ulrike MünsterFoto: Lengerer Foto: Schwarzwälder Bote

Vereinsförderung: Eine Schippe drauf

Albstadt (key). Die Vereine darben in der Coronavirus-Pandemie. Die Freien Wähler im Gemeinderat haben das zum Anlass genommen, einen Antrag zu stellen, die Vereinsförderung im Jahr 2021 entsprechend anzupassen.

Bisher erhalten Sport- und Musikvereinvereine 18 Euro pro Jahr und Jugendlichem, soziale und sonstige Gruppierungen acht Euro pro Jahr und Jugendlichem. Nun hat Stadträtin Ulrike Münster den Wunsch formuliert, die Stadt möge ein Viertel der bisherigen Zuwendungen drauflegen – zunächst für 2021, bei Bedarf 2022 noch einmal. Ziel sei es, den Vereinen "Motivation und Perspektive" zu geben, ihre Arbeit "ganz speziell im Kinder- und Jugendbereich weiter aufrecht zu erhalten" und ihnen "die Wertschätzung der Verwaltung und des Gemeinderats durch direkte Hilfe aufzuzeigen".

Die Vereine böten genau das, was Kindern und Jugendlichen derzeit fehle: die Möglichkeiten, sich zu bewegen und zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen. Und sie seien "auf jegliche Art unabdingbar: für den Zusammenhalt, als Treffpunkt der Generationen – und für die Integration sind sie besser als manches staatliche Programm". Die positive Wirkung von Sport und Bewegung, von gemeinsamem Erleben und Musizieren seien elementar wichtig, so Münster. Doch viele Vereine fürchteten zurzeit, dass ihnen die Mitglieder und Übungsleiter von der Stange gehen. Um so wichtiger sei ein sichtbares Zeichen, dass die Stadt ihre Arbeit, vor allem mit Kindern und Jugendlichen, wertschätze.

Ulrike Münster rennt offenen Tore ein

Bei ihren Stadtratskollegen rannte Ulrike Münster offene Scheunentore ein. "Das Ehrenamt ist eine wichtige Ressource in dieser Stadt", kommentierte CDU-Fraktionschef Roland Tralmer. "Kinder und Jugendliche, das Ehrenamt und die Vereine leiden unter der Pandemie mehr als andere, und wenn wir nichts tun, haben wir am Ende keine Vereine mehr. Deshalb ist es gut und richtig, dem Antrag zuzustimmen." Tralmer erinnerte daran, dass die CDU seit Jahren fordere, die Vereinsförderrichtlinien insgesamt zu überarbeiten. Deshalb dürfe es nicht bei diesem einen Antrag bleiben.

Sabrina Hipp (Bündnis ’90/Die Grünen) stieß ins selbe Horn und zitierte ein afrikanisches Sprichwort: "Es braucht ein ganzes Dorf, um Kinder stark zu machen." Und die Vereine seien ein "ganz wichtiger Baustein in diesem Dorf". Überhaupt gebe es über Vereine "nur Positives zu sagen".

Die übrigen Stadträte sahen das genauso und stimmten dem Antrag geschlossen zu.