Ehejubiläum: Hans und Renate Maute aus Onstmettingen sind seit 65 Jahren miteinander verheiratet

Albstadt-Onstmettingen. Geheiratet haben sie seinerzeit im »Ochsen«; es war eine der letzten Hochzeiten in Onstmettingen, die keine bloße Privatsache waren, sondern praktisch öffentlichen Charakter hatten. Das war am 11. August 1956; heute feiern Hans und Renate Maute ihre Eiserne Hochzeit.

Hans Maute wurde am 2. August 1933 in Tailfingen geboren. Nach der Schulzeit erlernte er in der Gärtnerei Oesterle den Gärtnerberuf und gründete 1953, kaum 20 Jahre alt, ein Blumengeschäft in Onstmettingen, das bis Ende 1970 Bestand hatte. Anschließend schlug er den zweiten Bildungsweg ein, absolvierte ein Architekturstudium und machte sich 1984, nach einem Intermezzo als Ingenieur in einem Ebinger Architekturbüro, als Architekt selbstständig. Er übte diesen Beruf bis 2001 aus.

Renate Maute hieß mit Mädchennamen Weber und stammt aus Ostpreußen. Sie war zehn Jahre alt, als ihre Familie – Eltern und vier Kinder – vor der heranrückenden Front flüchten musste; nach einer fünfjährigen Odyssee mit verschiedenen Wegstationen kam sie 1950 nach Onstmettingen.

Das junge Mädchen fand Anschluss und eine Kameradschaft – heute würde man wohl Clique sagen – , ging gelegentlich tanzen und lernte so den acht Monate älteren Hans Maute kennen. Neun Tage nach seinem 23. Geburtstag wurde geheiratet; 1959 kam der Sohn Hans-Helmut zur Welt.

Bis 1970 arbeitete Renate Maute im eigenen Blumengeschäft mit; nach der Schließung verlegte sie sich auf Heimarbeit für die Trikotindustrie. Ihr Mann hatte in jungen Jahren Trompete im Musikverein geblasen und war schon früh dem Albverein beigetreten, doch vor allem gehörte seine Leidenschaft dem Obst- und Gartenbau: Über 20 Jahre lang stand er an der Spitze des Obst- und Gartenbauvereins, initiierte in dieser Eigenschaft die Gründung des Obst-Lehrgartens auf der Streuobstwiese »Auf Hebsack« und erhielt schließlich für seine Verdienste die Landesehrennadel. Ehrenvorsitzender »seines« Obst- und Gartenbauvereins ist er natürlich auch.

Die Mautes sind beide sehr naturverbunden und schon immer gerne gewandert – auch heute, hoch in den Achtzigern sind sie noch regelmäßig auf der Onstmettinger Gemarkung unterwegs. »Wenn man älter wird, ist man froh, dass man einander hat«, meint Renate Maute. Und ihr Mann ergänzt: »Was will man, wenn man in unserem Alter noch zusammen sein darf, denn noch mehr? Da muss man doch zufrieden sein.«