Engagiert sich nicht nur, aber ganz besonders im Schwäbischen Albverein: Jubilar Josef Ungar, der 70. Jahre alt wird. Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Josef Ungar wird am Montag 70 Jahre alt

Albstadt-Margrethausen. Josef Ungar, der einst in Margrethausen eine Heimat fand, ist ein Vereins- und Naturmensch mit Leib und Seele. Am Montag feiert der Gauobmann des Zoller Gaus im Schwäbischen Albverein seinen 70. Geburtstag.

"Ich bin gesund und zufrieden, habe beruflich viel erreicht, bin aber stets bescheiden geblieben" – in einem Satz fasst Josef Ungar seine sieben Lebensjahrzehnte zusammen. Geboren wurde er als Nachkömmling in Elisenheim im ehemaligen Jugoslawien, hatte drei ältere Geschwister. Nach einem Ausreiseantrag wurde die Familie 1955 nach Niedersachsen übergesiedelt.

Anfang der 1960er-Jahre kam Josef Ungar nach Margrethausen, wo Verwandte wohnten. Da seine Eltern inzwischen gestorben waren, wuchs er als Vollwaise auf, absolvierte eine Ausbildung zum Elektromechaniker in der Sparte Rundfunk beim Fernmeldedepot in Balingen und legte 1975 die Meisterprüfung ab.

Josef Ungar hatte stets das Ziel, Lehrer zu werden. "Doch es waren überhaupt keine Stellen frei", erinnert er sich. Nach zwölf Jahren bei der Bundeswehr absolvierte er schließlich noch eine Ausbildung zum Fahrlehrer und machte den Busführerschein. Beruflich ging es hingegen in eine andere Richtung: Mehr als 30 Jahre lang, bis zu seinem Ruhestand, war Josef Ungar Technischer Leiter der Bäder bei den Albstadtwerken.

1979 heiratete er Margret Spohn aus Margrethausen, wurde Vater von zwei Töchtern und freut sich über zwei Enkel. Schon früh trat er einheimischen Vereinen bei. Er spielte Handball bei der TSG, war dort einige Jahre Fußball-Abteilungsleiter, spielte über 50 Jahre aktiv beim Musikverein Margrethausen und ist in beiden Vereine Ehrenmitglied.

Über seine Frau kam Josef Ungar 1977 zur Albvereins-Ortsgruppe und übernahm nur vier Jahre später das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Seit 1985 führt er die Ortsgruppe, wobei ihm und seiner Frau vor allem die Jugendarbeit am Herzen liegt – viele schöne Aktionen mit Kindern und Jugendlichen zeugen davon –, und er engagiert sich zudem weit über sie hinaus: Beim Zoller Gau des Schwäbischen Albvereins begann Josef Ungar 1989 als Funktionär, ist seit 1998 Gauvorsitzender.

Vieles habe sich seither verändert. Während solche Ämter früher entsprechende Achtung erfahren hätten, sei das heute nicht mehr der Fall, bedauert der Jubilar. Zudem wolle fast niemand mehr ein Amt übernehmen. "Von Anfang an waren mir gute Kontakte und freundschaftliche Verhältnisse zu den Ortsgruppen wichtig", resümiert der Jubilar und Gauobmann mit Leib und Seele. Ausgleich findet er als Hobbyimker bei seinen Bienenstöcken, die er 2002 von Karl Schairer übernommen hat. "Das hatte ich ihm einst versprochen."