Puppentheater Valenti.Ko berührt Kinderherzen mit seinem tierischen Theaterstück
Von Sabine Miller
Albstadt-Ebingen. "Teremok", das Tierhäuschen, heißt das Puppentheaterstück, mit dem die Truppe Valenti.Ko die Baden-Württembergischen Kinder- und Jugendliteraturtage bereichert und Jung wie Alt entzückt hat.
Schauplatz ist ein verwunschenes Waldiydll mit einem kleinen Haus. Das will ein grasgrüner Frosch beziehen, bekommt bald darauf Gesellschaft von der Maus, dem Hahn und einem tapferen Igel. So leben sie in einem munteren Miteinander – und jedes Tier hat seine Aufgabe: Die Maus schafft Hafermehl heran, der Hahn musiziert, der Igel hält in seinem roten Pulli Wache.
Aber was, wenn plötzlich Raubtiere das kleine Waldhaus entdecken? Die Spannung wächst, von Klaviertönen noch gesteigert. Das junge Publikum hält den Atem an. Salopp spaziert ein Wolf in Jeans herein und jagt den friedlichen Hausbewohnern Angst ein. Eine Füchsin, durchweg Diva, und ein Bär in rustikaler Karohose helfen ihm dabei. Märchenerzählerin Barbara Wydra begleitet das Geschehen mit angenehmem Tonfall, gießt ihre Worte in poetische Verse.
Die farbenfrohen Stab- und Klappmaulpuppen mit ihren phantasievollen Kostümen und auch das liebevoll gestaltete Bühnenbild hat die Leiterin und Gründerin von Valenti.Ko, Valentina Konschu, in Handarbeit gefertigt. Die ausgebildete Kunstmalerin und Dekorateurin ist der kreative Kopf der Truppe und hält die Fäden gleich im doppelten Sinn in der Hand – im Stück spielt sie den eitlen Hahn und den starken Bär. Auch Aala Günther, Petra Giordan und Tatjana Tessler beseelen mit Lebensgeist und Körperausdruck die Puppen.
Doch wie geht’s weiter mit den guten und den bösen Tieren? Bär und Wolf schaffen es nicht, das Tor des Häuschens einzudrücken, doch der schlauen Füchsin gelingt es mit List, den bunten Hahn zu schnappen und in den Wald zu verschleppen. Frosch, Maus und Igel retten ihn, doch der Gockel ist verletzt und "erhebt sich mit Müh und mit Kikeriki".
Es kostet Mühe, den armen Hahn zu trösten – nichtsdestotrotz ist am Ende alles gut. "Die Füchsin verlor den Schwanz, der Wolf ist in den Wald gerannt, der Bär verzogen auf unbekannt", schließt die Märchenerzählerin das Puppentheater, das mit Wärme, Charme und Poesie nicht nur Kinderherzen berührte.