Vortrag von Franz Untersteller bei der IHK in Tailfingen über Energiepolitik beginnt mit Verspätung. Minister steht auf B 27 im Stau.
Albstadt-Tailfingen - Das Thema war eigentlich die Energiepolitik des Landes Baden-Württemberg, der Einstieg in den Vortrag musste dann aber über die Strukturpolitik gehen.
Die Industrie- und Handelskammer Reutlingen hatte zu ihrem Herbstempfang in der IHK-Akademie in Tailfingen den baden-württembergischen Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Franz Untersteller, MdL, (Grüne) als Gastredner geladen. Der stand aber auf der B 27 erst mal lange im Feierabendverkehrsstau und kam deshalb mit 45–minütiger Verspätung an. IHK-Vizepräsident und Hausherr Thomas Lindner wollte sich die Bemerkung auch nicht verkneifen: "Sarkastisch gesagt freue ich mich über jeden, der auf der B 27 hängen bleibt. Dann erkennt er gleich eines unserer drängendsten Strukturprobleme“.
Und weil er dann schon mal einen der Stuttgarter-Regierungsmacher vor Ort hatte, legte Lindner mit der Bildungspolitik gleich nach. Dies sei ja eines seiner Lieblingsthemen, und: "Mir wäre wohler, wenn ich den Eindruck hätte, dass die Landesregierung einen fundierten und schlüssigen Plan hat." Die Schulpolitik sei, so glaube er, unnötig ideologisch geprägt. Erfreulich sei, dass sich die Konjunktur in der Region auf einem relativ stabilen Niveau bewege. Zwar seien in diesem Jahr weniger Ausbildungsverträge als im Vorjahr abgeschlossen worden, aber die Zahl der offenen Ausbildungsplätze sei größer als die der immer noch Suchenden, vermeldete Lindner.
Tiefe Einblicke in schwierige Zusammenhänge der Energiewende und der Preispolitik gewährte dann der Vortrag von Energieminister Untersteller, der sich längst nicht nur auf die Energiepolitik im Land beschränkte. Der Grünen-Minister legte ein klares Bekenntnis zur Versorgungssicherheit ab, bei der Deutschland Weltspitze sei. Die Energiewende sei ein steiniger aber richtiger Weg, der für die heimische Industrie viele Chancen berge.
