Schülerfirma: Kleiner Betrieb setzt auf Nachhaltigkeit

Albstadt-Onstmettingen. Den dritten Platz im Wettbewerb um den Kooperationspreis Baden-Württemberg hat die Schülerfirma "Milchhelden" der Schillerschule Onstmettingen belegt.

Mit dem Kooperationspreis Baden-Württemberg zeichnen die Jugendstiftung Baden-Württemberg und das Kultusministerium seit 2015 sogenannte Jugendbegleiter-Schulen aus, die dauerhaft mit außerschulischen Partnern kooperieren und dabei in herausragender Weise Ehrenamt und Schulwesen zusammenführen. Die Preisträger erhalten für Kooperationsvorhaben an der Schule Projektfördermittel, die die Jugendstiftung Baden-Württemberg vergibt: Für erste Plätze gibt es 2000 Euro, für zweite 1000 und für dritte 500 Euro.

Um den Kooperationspreis können sich Jugendbegleiter-Schulen bewerben, die im Schuljahr der Ausschreibung mit mindestens drei außerschulischen und gemeinnützigen Partnern zusammenarbeiten, um ein programmkonformes Jugendbegleiter-Angebot zu machen. Die Schillerschule Onstmettingen war mit der Schülerfirma "Verkauf von Schulmilch – Recycling Programm – Die Milchhelden" ins Rennen gegangen, die es seit fünf Jahren gibt. Die Schülerfirma ist das Jugendbegleiter-Angebot für Schüler der Klassenstufe sechs und verkauft Milch an der Grund- und Werkrealschule. Dabei geht es zu wie in einer kleinen, realen Firma: Die Jugendlichen, denen die verantwortliche Lehrerin Nadine Künst und Jugendbegleiter Raimar Gagesch assistieren, übernehmen alle Aufgaben von der Bestellung über den Verkauf und das Warenauffüllen bis hin zur Buchhaltung – dabei gewinnen sie Einblick in Wirtschaftsprozesse und Abläufe. Der Gewinn kommt der ganzen Schule zugute – er hat schon so manches Projekt ermöglicht.

Eine weiterer Aspekt ist der hohe Stellenwert ökologischer Rücksichten und des Themas Nachhaltigkeit. Die Schülerfirma will nicht nur die Schule mit Milch versorgen, sondern auch zur Reduzierung der Müllberge beitragen. Dafür haben die Firmenmitglieder ein eigenes Pfandsystem entwickelt. Ihr Ziel ist es, so wenig Müll wie möglich anfallen zu lassen und den Rest bestmöglich zu recyceln.

Fazit: Die Schüler erlernen über das Angebot spielerisch die Grundlagen unternehmerischen Handelns, entwickeln Eigeninitiative, übernehmen Verantwortung und stärken ihre ökonomischen, ökologischen und sozialen Basiskompetenzen. Am Ende des Schuljahres erhalten sie dafür zusammen mit dem Zeugnis eine qualifizierte Teilnahmebestätigung.

Wie die Jury in der Begründung ihrer Entscheidung feststellt, erachtet sie das Angebot der "Milchhelden" als beispielhaft: Sie kombinierten berufliche Orientierung sinnhaft und durchdringend mit Nachhaltigkeit und der Entwicklung sozialer Kompetenzen und Fertigkeiten. Schulleiter Georgios Mpouras liest es gern und ist stolz auf das Erreichte: "In der Anfangsphase kristallisierten sich grundlegende Gedanken heraus. Wie viel Zucker darf die Milch haben? Werden die Kühe artgerecht behandelt? Welche Gütesiegel gibt es? Mittlerweile stehen Fragen des hohen Qualitätsmanagements im Angebot. Wie können wir unsere Bestellvorgänge optimieren? Wie steigern wir die Recycling-Quote unserer verkauften Produkte? Das ist doch eine tolle Entwicklung."

Der erste Preis ging übrigens an die "Technik-Freaks" der Filseckschule in Uhingen. Der zweite Preis wurde an die "IT-girls_only" der Realschule Neckargemünd verliehen.