Rechtsanwalt Adolf Philipp Hünermund ruft die Bürger Albstadts auf, um gegen die Zustände im Hochhaus auf Stiegel zu protestieren. Foto: Eyrich

Wohnungen seit 18. Januar erneut unbeheizt. Rechtsanwalt ruft Bürger auf, um gegen die Zustände zu protestieren.

Albstadt-Tailfingen - Zu einer allabendlichen Mahnwache ab 17.30 Uhr ruft Rechtsanwalt Adolf Philipp Hünermund alle Bürger Albstadts auf, um gegen die Zustände im Hochhaus auf Stiegel zu protestieren, in dem Ende Oktober 2013 die Heizung ausgefallen war. Diesen Aufruf hat Hünermund schriftlich an den Ältestenrat des Gemeinderats Albstadt geschickt und Antrag auf Genehmigung der Demonstration bei der Stadt gestellt.

Heute soll die erste Mahnwache, deren Veranstalter die Arbeitsgemeinschaft Heuberg, ein Zusammenschluss aus Mietern, ist, um 17.30 Uhr beginnen.

Zwar hatte Markus Schmitt, Besitzer des Hochhauses, die Heizung am 9. Januar repariert – wie Hünermund betont "nicht für die angekündigten 16.000 Euro Kosten, sondern mit ein paar Handgriffen" –, doch gelaufen sei sie nur bis zum 18. Januar.

Stadt hält sich weitgehend aus Problem heraus

Der Grund: Es fehlt an Öl. Schmitt vermutet, dass im Herbst geliefertes Öl von außen abgezapft worden sei, während der Anwalt und die rund 15 Mietparteien, die er vertritt, das für einen Vorwand halten. Wer es sich leisten könne, sei inzwischen "auf und davon", so Hünermund, "um dem dort vorherrschenden Chaos und den ungesunden und gefährlichen Lebens- und Wohnverhältnissen zu entkommen." Übrig geblieben seien ältere und weniger betuchte Personen, denen die Mittel fehlten, "sich effektiv zu wehren oder sich eine andere Wohnstatt zu suchen".

Die Wohnanlage befinde sich in einem "schlechten und verwahrlosten – in Teilen sogar gesundheitsgefährdendem Erhaltungszustand". zudem seien die Probleme mit der Heizung in dieser Wohnanlage nicht neu. Außerdem vermutet Hünermund, dass Schmitt wirtschaftlich nicht in der Lage sei, die Mehrkosten der Mieter für Strom zu übernehmen, die durch den Einsatz von Elektroöfen entstehen, und nun abermals Betriebskosten auf die Mieter verlagern wolle.

Den Anwalt ärgert zudem, dass die Stadt sich aus dem Problem heraushalte, um keinen Präzedenzfall zu schaffen.