Kirchenkonzert: Hans-Peter Merz und Pavel Janecek musizieren in St. Josef
Der Titel war denkbar schlicht – ein "Festliches Konzert" haben Organist Hans-Peter Merz und Trompeter Pavel Janecek am Sonntag in der katholischen Kirche St. Josef in Ebingen gegeben.
Albstadt-Ebingen. War es "festlich"? Auf alle Fälle. Und zum Träumen, zum Genießen, zum Herz erwärmen außerdem. Dass man die beiden Musiker, die auf der Empore saßen, nicht sehen konnte, verschlug dabei nichts, denn allein der Klang vermochte die Besucher, die scharenweise die Bänke füllten, zu verzaubern. Hans Peter Merz, Organist und Organisator des "Konzerts zum Ende der Weihnachtszeit", zog buchstäblich alle Register, entlockte der "Königin der Instrumente" wunderbare Töne und brachte ihre ganze Klangfülle zur Geltung – zeitweise glaubte man ein ganzes Orchester zu hören. Vor allem in Joseph Turins "Drei Episoden" für Trompete und Orgel wurde seine Improvisationskunst deutlich.
Auch Trompeter Pavel Janecek wusste die Zuhörer zu begeistern. In Oskar Frederik Lindbergs "Andante" dominierte sein Instrument – die Trompete kann auch melancholisch klingen. Oder aber jauchzend und jubilierend wie zum Beispiel in Johann Sebastian Bachs Choralbearbeitung über "Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter" mit ihrem harmonischen Zusammenspiel von Orgel und Trompete.
"Da öffnete sich der Himmel", heißt es in Matthäus, 3, 13-17, dem Kapitel, in dem Jesus durch Johannes getauft wird. Pfarrer Uwe Stier hatte es ausgewählt, um den Kirchgängern die tiefgründige Symbolik dieser Taufe näher zu bringen. Auch in diesem Konzert öffnete sich der Himmel, und zwar in musikalischer Hinsicht: Neben Kompositionen von Bach erklangen im Folgenden Werke von Robert Jones, Tommaso Albinoni, Giovanni Bonaventura Viviani und Johann Georg Herzog – sie boten Merz und Janecek mehr als genug Gelegenheit, ihre stupende Kunstfertigkeit unter Beweis zu stellen. Als dann "Jauchzet, ihr Himmel" erklang, stimmten auch ihre Zuhörer ein – und ebenso ins Gebet, das sich anschloss.
Fazit: An diesem Abend stimmte wirklich alles, angefangen beim Ambiente über die Programmauswahl bis hin zur Ausführung. Pavel Janecek und Hans-Peter Merz wurden von ihrem Publikum mit stehenden Ovationen verabschiedet.