Die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn haben Kinder der Kirchengemeinde St. Josef in Szene gesetzt. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Kindermusical: In St. Josef war der "Der verlorene Sohn" zu sehen und zu hören

Eine eindrucksvolle Vorstellung haben die Zuhörer des Kindermusicals "Der verlorene Sohn" in der Ebinger St.-Josefskirche geboten bekommen. Es waren ungefähr 80 – ein paar mehr hätten noch in die Kirche gepasst, aber die Veranstalter waren dennoch zufrieden.

Albstadt-Ebingen. Die Geschichte ist uralt und doch immer wieder aktuell – viele Christen, wusste Pfarrer Uwe Stier in seiner Begrüßungansprache zu berichten, rechneten das Gleichnis vom verlorenen Sohn zu ihren Lieblingsbibeltexten. Warum? Weil die Situation so vertraut sei: "Oft ziehen sich tiefe Gräben durch Familien." Dabei müsse jeder sich selbst fragen, ob er bereit sei, diese Gräben zu überbrücken. Was an der Geschichte so bezaubere? Die Barmherzigkeit.

Viele Mühen hatten Sängerinnen, Musiker und Darsteller seit Januar auf sich genommen, um das Adonia-Musical "Der verlorene Sohn" und seine Musik einzustudieren – dass sie auch Spaß daran hatten, sah und hörte man ihnen an. Die Band, bestehend aus Vincenzo D´Avanzo, Stefanie Hirt, Ben, Bernd und Hannes Vosseler sowie Hans-Peter Merz, sorgte für den richtigen Rhythmus; Emilie D’Avanzo, Annika Gonser, Julia Klein, Livia Schenk, Monika Schenk und Jing-Yi Troong hatten viele Lieder zu singen.

Zwischen diesen Liedern lagen kurze Szenen und Dialoge, in denen Lars Hartmann, Eva-Maria Hirt, Ferdinand Hirt, Florian Hirt, Marius Kilian und Silas Raps die Handlung vorantrieben. Zwei Brüder streiten sich; am Ende erklärt der Jüngere: "Ich habe die Schnauze gestrichen voll. Mein Bruder weiß alles besser und meint, er sei unentbehrlich. Ich muss hier weg, bevor ich krank werde." Und so lässt er sich von seinem Vater sein Erbteil auszahlen und zieht von dannen.

Doch er gerät in schlechte Gesellschaft: Zusammen mit vermeintlichen Freunden bringt er sein ganzes Geld durch, bis er schließlich hungern und als Schweinehirte arbeiten muss. Die Schauplätze wechseln, doch dank Schildern, die hochgehalten werden, weiß der Zuschauer immer, wo er sich befindet: "Gut Landlust", "Bar" oder "Ferkelhof". Für das Bühnenbild, die Kostüme und Requisiten sowie das Rollenstudium zeichnete Elvira Müller verantwortlich; sie hatte auch die Idee gehabt, mit dem Kinderchor ein biblisches Musical aufzuführen.

Als der "verlorene Sohn" seinen Stolz überwindet und nach Hause zurückkehrt, empfängt ihn sein Vater mit offenen Armen und lässt ein Fest feiern. Dem älteren Bruder missfällt das, doch der Vater verkündet: "Meine Tür steht allen offen. Ihr müsst euch nur mit mir freuen." Und eine Freude war es wirklich, der einstündigen Vorstellung zu folgen, welche die teils sehr jungen Darsteller und Chormitglieder gaben.