Weil er einen Zeugen bedrohte, sitzt ein 21-Jähriger nun in U-Haft. (Symbolbild) Foto: dpa

Polizei nimmt 21-Jährigen fest.  Angeklagter versuchte, Zeugen bei Prozess zu Falschaussage zu nötigen.  

Albstadt-Ebingen - Wegen versuchter Beeinflussung eines Zeugen in einem laufenden Strafverfahren ist am Freitag ein 21-jähriger Mann in Untersuchungshaft gekommen.

Hintergrund ist ein Strafverfahren gegen den Mann und einen weiteren Tatverdächtigen vor dem Amtsgericht in Albstadt aufgrund des Vorwurfs, 2018 versucht zu haben, in Albstadt eine genehmigte Versammlung durch den Aufbau eines massiven Bedrohungsszenarios zur Auflösung zu bringen respektive eine weitere geplante Versammlung zu verhindern.

Vor etwa drei Wochen soll der nun inhaftierte Beschuldigte mit weiteren Begleitern versucht haben, einen Zeugen des Verfahrens durch Gewaltanwendung zu einer Falschaussage zu nötigen. Der Zeuge wurde dabei leicht verletzt. Aufgrund anzunehmender Verdunkelungsgefahr hat die Staatsanwaltschaft Hechingen in Zusammenarbeit mit dem Polizeirevier Albstadt beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Hechingen daher Haftbefehlsantrag gestellt.

Des Weiteren ordnete das Amtsgericht Hechingen auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen den 21-Jährigen und seine vier Begleiter auch Durchsuchungsmaßnahmen an, die ebenfalls am Freitag vollzogen wurden. Dabei wurden die Mobiltelefone der Beschuldigten als Beweismittel beschlagnahmt.

Die Polizei weist darauf hin, dass die Demonstrationsfreiheit ein durch das Grundgesetz geschütztes Recht ist, dessen rechtmäßige Ausübung durch die Sicherheitsbehörden mit Nachdruck geschützt werde. Gegen diesen Grundsatz sollen die mutmaßlichen Täter 2018 verstoßen haben, indem sie bei einer Montagsaktion, bei der Kritik an Angriffen der Türkei auf Kurden in Syrien geübt wurde, die Aktivisten sowie eine Pressevertreterin bedroht haben sollen.