Das Albstädter Publikum war verzückt davon, wie sensibel sich die Darmstädter dem Stoff angenommen hatten. Pfiffige Wende- und Drehkulissen ließen sich sekundenschnell umbauen, so dass kaum Wartezeit aufkam – immerhin war das Stück für Kinder ab drei Jahren geeignet. Die fröhliche Bühnenshow bestach durch fetzige Hits, so dass es die Kinder nicht lange auf den Sitzen hielt. Ausgelassen tanzten sie vor der Bühne.
Das Schönste aber war, dass Sam, sein zerstreuter Kollege Elvis und Hauptmann Steele genauso aussahen wie im Fernsehen: dank überdimensionaler Masken. Was den Kindern immensen Wiedererkennungswert bot, stellte die Schauspieler freilich vor größte Herausforderungen. Die Mimik als Mittel des Ausdrucks fiel, das liegt auf der Hand, ersatzlos weg. Doch die Crew machte das durch ihr akzentuiertes Spiel, viele Gesten und Bewegungen wett – eine Höchstleistung der Akteure, zumal viele Texte via Tonspur eingespielt werden mussten.
Logistisch eine Meisterleistung
Da die maskenlosen Schauspieler, etwa der Zirkusdirektor und die Akrobatinnen, aber live sprachen und sangen, geriet das Stück zur logistischen Meisterleistung aus perfekt studierten Einsätzen. Ein Lob verdient ferner die Ton-, Licht- und Bühnentechnik: Raffinierte Effekte sorgten, wohl dosiert eingesetzt, stets für die richtige Stimmung. Schön war, dass es für die jungen Besucher, quasi nebenher, wertvolle Tipps zur Brandverhütung und zum richtigen Verhalten im Notfall gab.
Das Darmstädter "Theater auf Tour" hat Jung und Alt einen wundervollen Mittag beschert. Ein Dank, das betonten viele Eltern, gebührt aber auch der Stadt Albstadt, die in ihrem Kulturjournal stets Platz für Kinderaufführungen bereithält, noch dazu mit familienfreundlichen Preisen. Wer im Thalia die leuchtenden Kinderaugen nach der Aufführung gesehen hat, weiß, dass sich diese besondere Form der Nachwuchsarbeit lohnt.
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