IGM-Senioren: Vortrag zum Thema Pflege mit praktischen Tipps für Angehörige

Albstadt-Margrethausen. Beim Monatstreff der IG-Metall-Senioren haben Edgar Wagner und Sandra Biewald, Geschäftsführer und Pflegedienstleiterin der Truchtelfinger Senova GmbH, im Bistro "Juwel" über den Themenkomplex Altenpflege informiert. In einem 45-minütigen Vortrag schilderte Wagner die Situation der Altenpflege unter besonderer Berücksichtigung der finanziellen Aspekte – die enormen Kosten würden nur teilweise über die Pflegeversicherung abgedeckt.

Derzeit sei etwa ein Drittel der Pflegebedürftigen in Baden–Württemberg von Sozialhilfe abhängig; in Zukunft könnte es die Hälfte sein. Umso wichtiger sei eine professionelle Beratung durch Krankenkasse, Pflegestützpunkt oder den Pflegeanbieter. Im Anschluss stellte Wagner die verschiedenen Pflegegrade vor. Nicht jeder bedarf der vollstationären Pflege – als weitere Optionen führte Wagner Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege an; immer mehr rücke auch die Tagespflege ab Pflegegrad zwei in den Fokus, welche die häusliche Pflege ergänze und unterstütze. Die ambulant betreute Wohngemeinschaft sei eine weitere Variante, vor allem für Pflegebedürftige, die willens und fähig seien, ihren Alltag eigenständig zu gestalten. Ein Hausnotruf gebe die nötige Sicherheit und schaffe, ähnlich wie "Essen auf Rädern", die Voraussetzung dafür, so lange wie möglich zu Hause wohnen können.

Den pflegenden Angehörigen gab Wagner einen Ratschlag und eine Warnung mit auf den Weg: "Sich aufopfern hilft nicht – man muss selbst überleben können."