Bescheren Badespaß (von links): Matthias Raible, Martin Braun, Markus Reichenberger, Markus Ringle und Wolfgang Kowalczyk. Foto: Eyrich

Badespaß in der Corona-Krise. Firmen Korn, SLAM und BeSave organisieren Pools. Patenschaft möglich.

Albstadt-Ebingen - Der Sommer kann kommen: Für alle, die nicht in Urlaub fahren und keine Reservierung fürs Freibad ergattern, haben drei findige Albstädter Firmen eine buchstäblich coole Idee entwickelt: den Lieferpool.

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"Das kommt dabei heraus, wenn kreative Menschen die Köpfe zusammenstecken", sagt Wolfgang Kowalczyk, Mitglied der Geschäftsleitung bei Korn Recycling, und schmunzelt. So hat er Container des Familienunternehmens, das seit Jahrzehnten auf Containerdienst spezialisiert ist, noch nie gesehen: Zehn niegelnagelneue orangefarbene Container stehen auf dem Hof. Innen sind sie himmelblau gestrichen, und zu jedem gibt es eine Leiter. Außen drauf steht der Grund: "Lieferpool.com".

Dahinter steckt die Idee der Firmen "Sound, Light and More", bekannt als "SLAM", und "BeSave". Schon zu Beginn der Coronavirus-Pandemie hatten sich die Freunde Matthias Raible von SLAM, Martin Braun und Markus Ringle von BeSave, Gedanken darüber gemacht, wie das werden würde im Sommer - und geahnt, dass es schwierig werden könnte mit dem Urlaub im Ausland oder Besuchen im Freibad. Manche öffnen zwar wieder. Naturfreibäder aber, die nicht gechlort werden können, und kleinere Freibäder, in denen sich ein Hygienekonzept nicht umsetzen lässt, bleiben jedoch zu.

Erst 3000 - und jetzt eben 3010

Was also tun, wenn der Planet sticht? Braun, Raible und Ringle kamen auf die Idee, mal bei der Firma Korn anzufragen. Die hat schließlich rund 3000 Container im Einsatz. Ein paar neue fallen da kaum ins Gewicht, und zum Planschen, Abkühlen und Spaß haben eignen sie sich allemal. Die Volksbank Albstadt als Hauptsponsor macht es möglich, dass die Container zu einem überschaubaren Preis vermietet werden können. Wie das geht, erklärt Markus Ringle: Auf der Internetseite http://lieferpool.com können Interessierte die Verfügbarkeit prüfen, sich ein stählernes Planschbecken für ihren Wunschzeitraum reservieren und auch direkt bezahlen. 199 Euro kostet der Spaß für den Zeitraum von Mittwoch bis Sonntag - Lieferung inklusive.

Siehe auch: Welche Bäder öffnen, welche bleiben zu?

"Zum Aufstellen ist eine drei Meter hohe Zufahrt nötig, die elf Tonnen Gewicht - Laster samt Container - tragen muss", erklärt Ringle. "Nach oben braucht der Kran vier Meter Platz und die Stellfläche sollte so groß sein wie die eines Autos." Wer innerorts wohnt und nur auf dem Gehsteig vor dem Haus Platz hat, kann eine Genehmigung von der Stadtverwaltung gleich mitbuchen. Zehn Euro kostet sie - und "Lieferpool.com" kümmert sich darum. Wer will, kann außerdem Extras dazu buchen wie die "Planschbox" für noch mehr Badespaß, einen Schlauchadapter, um warmes Wasser einfüllen zu können, und Chlortabletten, wenn der Pool länger steht, denn auch Buchungen für mehr als eine Woche sind möglich.

Wasser wird auch wieder abgeholt

Nicht zuletzt liefern die Firmen auch Deko für die Gartenparty und Getränke mit, wenn die Kunden das wünschen. Bereits im Preis von 199 Euro, der für den gesamten Zollernalbkreis gilt, enthalten ist eine Leiter, die das sichere Ein- und Aussteigen ermöglicht.

Geliefert wird der Pool dann zwischen Dienstagnachmittag und Mittwoch bis 12 Uhr, abgeholt am Montag zwischen 8 und 18 Uhr - inklusive Wasser. Nutzer müssen ihren Lieferpool also nicht durch Schöpfen von Hand leeren.

Befüllen lässt sich der Pool bis zu einer Höhe von 90 Zentimetern, aber auch niedriger, wenn kleine Kinder darin spielen und schwimmen wollen.

Ein weiterer Service ermöglicht es außerdem, anderen erfrischenden Badespaß zu schenken: Jeder kann Poolpate werden – "und damit zum Helden in der Nachbarschaft", sagt Markus Ringle augenzwinkernd. Als Familienvater weiß er, wie viel Spaß Kinder haben, wenn die Sonne sticht und kühles Nass zur Verfügung steht.