Herzlich lachen mussten – nicht nur aber auch – Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, seine Lebensgefährtin Sylvie Prigent und Baubürgermeister Udo Hollauer (von links) beim Bürgerfest über den Auftritt von "Leibssle" Eckhard Grauer. Fotos: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerfest: Kabarettist Eckhard Grauer philosphiert ausführlich über die großen Probleme der Menschheit – und fährt Kreisel

Eckhard Grauer war der Belag zwischen den Sandwich-Deckeln beim Bürgerfest: Der Kabarettist hatte seinen Auftritt zwischen denen des Musikvereins Onstmettingen zu Beginn und beim Buffet am Ende – und er war gehaltvoll.

Albstadt-Tailfingen. Dass Oberbürgermeister Klaus Konzelmann genau so ein Glückspilz ist wie Leibssle, das Alter Ego des Kabarettisten Eckhard Grauer: Wer’s noch nicht wusste, konnte es beim Bürgerfest in der Zollernalbhalle erfahren. Beider Vorfahren waren "so nett und attraktiv, dass sie einen Partner gefunden und sich fortgepflanzt haben", konstatierte Leibssle. "Wenn da ein Seggel dabei gewesen wäre, gäbe es den Konzelmann nicht und mich auch nicht – und Ihr wärt heute ganz umsonst da!"

Seine Schwägerin hat ihren Wellensittich auf Leibssles Vorschlag hin jedenfalls "Oberbürgermeister" genannt. Warum? Bei dem stelle sich schließlich auch immer die Frage: "Wählen sie Dich – oder Wellen-si-ttich-nicht?" Mit dem OB tauschen möchte Leibssle indes nicht, denn "in der Politik ist es wie beim Löchergraben: Ein bisschen Dreck kann man kaschieren, aber den großen Haufen muss der Nachfolger wegmachen".

Die Zuhörer erweitern mächtig ihren Horizont

Wenn der Reutlinger seine philosophischen Ausführungen zum Besten gibt, können die Zuhörer mächtig ihren Horizont erweitern. Etwa wenn er ausführt, dass die Zeit schneller vergeht, je langsamer man sich selbst bewegt. Bei Familienfesten bewegt sich Leibssle deshalb gar nicht mehr – in der Hoffnung, dann gar nicht dabei zu sein.

Bargeld abschaffen um der Schwarzarbeit den Garaus zu machen? Das sieht Leibssle als ebenso aussichtslos an wie Bälle abzuschaffen, damit keiner mehr Foul spielt. Allerdings gebe es auch Gründe, die dafür sprächen: "Man müsste kein Trinkgeld mehr geben." Ja, er beschäftigt sich sogar mit Fragen, auf welche die Menschen noch keine Antworten gefunden hat: "Was war vor dem Urknall? Was ist in einem Erdbeerjoghurt? und: Was hat der amerikanische Präsident im Kopf?"

Ordentlich sein Fett ab bekommt wie immer der Zeeb, Leibssles Lieblingsfeind, der seine Frau Lisbeth poussiert habe, als die schon fast mit Leibssle zusammen war – und der ihm die Kuckucksuhr geklaut hat. Vom Sperrmüll zwar, aber dann repariert der Seggel sie auch noch, stiftet sie für die Tombola, Lisbeth gewinnt sie – und jetzt hängt sie wieder bei Leibssles überm Bücherregal – nur mit dem Hinweis: "Gestiftet vom Zeeb."

Immer Ärger mit dem Kerl! Da muss Leibssle erst mal einen trinken, im Schwanen. Und wen trifft er da? Einen alten Freund, der nach 20 Jahren aus Amerika zurück ist und unbedingt mal im Kreisverkehr fahren will: rückwärts. Köstlich, wie Leibssle die Fahrt schildert, bei der sich die Geschwindigkeit nach gewisser Zeit einpendelt und er fast den Autopiloten einschalten kann.

Die Kollision ist unvermeidlich

Dass es irgendwann kracht: unvermeidlich. Aber Gott sei Dank lässt der Polizist Leibssle und seinen Freund weiterfahren und sperrt den anderen ein: "Der ist so betrunken – der hat doch glatt behauptet, Ihr wärt ihm rückwärts draufgefahren." In Albstadt sollte da eigentlich noch der Rat folgen: Nicht nachmachen! Kreisverkehre gibt es dort wahrlich genug.