Die Künstler des Bilderbogens mit Wirt Heinz Kasik (links) und Ingrid Helber (Dritte von links) Foto: Schwarzwälder Bote

Vernissage: Der 20. Bilderbogen im Restaurant Apfelbaum birgt Neuigkeiten

Albstadt-Ebingen. Ein kleines Jubiläum hat der "Albstädter Bilderbogen" gefeiert, zu dem Maria und Heinz Kasik Künstler und Gäste im Restaurant Apfelbaum begrüßten. Dort stellte Kunsthistorikerin Ingrid Helber die Werke vor.

Hannelore Eden, seit 2006 dabei, hat alle Werke neu gemalt – in Acrylfarben hat sie Beethoven portraitiert, sich von Vermeers "Mädchen mit dem Perlohrring" inspirieren lassen, der Insel Juist ein Denkmal gesetzt, Tigerköpfe auf Leinwand gebracht und sich Birken im Frühling und Bäumen im Herbst gewidmet.

Alois Karlinger beeindruckt mit kreativen Intarsienarbeiten aus Holz, hat diesmal sehr kleinformatige Bilder geschaffen und deshalb besonders filigran gearbeitet, so Helber. Hilde Schmid-Koislmaier hat eine Clown-Figur aus Ton geschaffen, die sich lesend auf der – heißen? – Herdplatte abstützt, die Clown-Motive aber auch in Seidenmalerei verarbeitet und Buchmalerei mitgebracht: "Durch die Sagenwelt des östlichen Alpenraums" heißt das Werk.

Statt Menschen hat Peter Krimmel diesmal Blüten porträtiert – charakterstarke Tulpen ebenso wie herrliche Mohnblüten und einen wild wachsenden Mohnbusch. Als für sein Lebenswerk außergewöhnlich bezeichnete Helber Krimmels "Porträt" in Schwarz und Weiß – es drücke den Bezug des gelernten Fotografen zu Kamerakunst aus.

Michael Wendel, der Holzkünstler aus Hossingen, hat zwei Skulpturen beigesteuert: "Wilder Mann" sei geschaffen aus dem Pfosten eines Weidezauns aus Wendels Kindheit. Aus einem Holzpflock hat er "Herzenssache" herausgearbeitet und einen – von der Natur so geschaffenen – Stein in Herzform integriert, so dass zwei Materialien "ein Herz und eine Seele" bildeten, betonte Helber.

Die vielseitige Künstlerin Ella Bitzer, deren Aufmerksamkeit zurzeit vor allem der Leinwand gilt, habe sich vielleicht schon von der Gartenschau 2023 in Balingen inspirieren lassen, und eine weite Flusslandschaft, von großen Bäumen umrahmt, mit viel Tiefe in Szene gesetzt. Von weißen und hellblauen Farbtönen dominiert und sehr unbeschwert sei ihre Landschaft "am Meer", und aus ungewöhnlicher Perspektive aufgenommen sind ihre Sonnenblumen – von oben, im Halbprofil und von der Seite. Fast abstrakt wirken dagegen ihre Rosen in Aquarellfarben.

Nelda Krebs habe "wunderschöne Spiegelungen" eines "Flusslauf im Herbst" festgehalten, so Helber, vom üppigen "Mohn" einen interessanten Ausschnitt festgehalten und "Wasserpflanzen" aus ungewöhnlicher Perspektive porträtiert: "Der Betrachter findet sich unter Wasser".

Erstmals dabei ist Petal Dubravko, der mit Acryl- und Ölfarben arbeitet und einen schönen Schwan vor türkisfarbenem Wasser gemalt hat. Sein "Adlerkopf" ist ein Profilbild, und dessen Augen starrten den Betrachter an. Mit kleinen Goldpartikeln habe Dubravko dem Tierkörper besondere Effekte verliehen. Passend zum Ausstellungsort hat er außerdem einen "Apfelbaum" festgehalten, alt und knorrig, aber voller Früchte.

Sylvia Binders neue Kunstwerke sind im kleinen Gewölbe zu finden: Helber verriet, dass sie nach der Bob-Ross-Methode male, sich aber immer Impulse bei Wolfgang Wiebe an der Musik- und Kunstschule hole. Ihre Bilder widmen sich der "Toskana", den "Stiefmütterchen", einem "Blütentraum" und – ebenfalls – dem "Mohn". Mit Pastellkreide gestaltet hat sie ihr Bild "Guten Appetit", und den hatten die Zuhörer am Ende der Vernissage tatsächlich. Denn aus Maria Kasiks Küche duftete es schon verführerisch.