Der größte Stromfresser unter den städtischen Liegenschaften ist die Ebinger Kläranlage Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder Bote

Energie: Die Stadt Albstadt präsentiert ihren Rechenschaftsbericht für die Jahre 2015 bis 2017

Seit 2017 legt Fabian Briemle, der städtische Energiemanager, alljährlich seinen Energiebericht vor. Jetzt hat er dem Technischen und Umweltausschuss den dritten präsentiert; der Tenor entspricht dem der beiden ersten: Die Verbräuche sinken kontinuierlich.

Albstadt. 282 Seiten dick ist Briemles Energiebericht, aber wer es so genau wissen will, der muss sich das Konvolut bei ihm besorgen – den Stadtvätern präsentierte er die abgespeckte Powerpointpräsentation, die mit 45 Seiten auskommt.

Die gute Nachricht gleich vorweg: 24,3 Millionen Kilowattstunden hatte die Stadt Albstadt im jüngsten Berichtsjahr 2017 verbraucht – das ist annähernd halb soviel wie 1990. Auf den Grafiken, welche Verbrauch und Kosten zwischen 1990 und 2017 dokumentieren, sind fünf Gefällstrecken zu sehen, die allesamt talwärts führen – die für den Gas- und den Gesamtverbrauch ziemlich steil, die für Strom, Fernwärme und Heizöl etwas dezenter. Dessen ungeachtet sind Gas und Wärme der größte Einzelposten in der Verbrauchsstatistik, auf sie entfällt ziemlich genau die Hälfte, nämlich 12,2 Millionen Kilowattstunden. Der Strom folgt mit 6,8 Millionen Euro, die in den städtischen Blockheizkraftwerken erzeugte Fernwärme und das Heizöl sind fast schon "quantités négligeables".

Die Wärmeverbrauchskurve hat zwischen 2015 und 2017 eine Pause auf der Talfahrt eingelegt: 2015 war – im Schnitt – wärmer als 2016, 2016 wärmer als 2017; Fabian Briemle freut sich allerdings jetzt schon auf den Bericht für 2018: So warm und trocken war es lange nicht; da kann nicht viel geheizt worden sein.

Der Stromverbrauch ist zurückgegangen; dank der kontinuierlichen Einführung von Leuchtdioden konnten auch der wachsende Verbrauch der Rechner und Tablets an den Schulen die Einsparung nicht schmälern. Apropos LED: Auch bei der Straßenbeleuchtung sinkt dank der avancierten Technik der Verbrauch, und das, obwohl sich die Zahl der "Lichtpunkte" seit 2015 um 28 auf 9572 gestiegen ist. Heller und billiger, was will man mehr?

Langfristig dürften die Stromausgaben freilich steigen, denn die Preise gehen – nicht zuletzt wegen der EG-Umlage – nach oben. Der größte Stromfresser unter den städtischen Liegenschaften ist die Ebinger Kläranlage; im Kreisdiagramm ist ihr Kuchenstück so groß wie alle anderen zusammen.

Das Wasser muss auf die Höhe hinauf

Das liegt an der Topografie: Das gesamte Wasser muss zwischen früheren und späteren Klärschritten von Schneckenpumpwerken auf Höhe gebracht werden. Bei der Wärme sind die Unterschiede nicht ganz so eklatant, aber auch da gibt es kleine und große: Von den 220 städtischen Liegenschaften, die Briemle mittlerweile betreut – Technologiewerkstatt und Thalia-Theater in Tailfingen kommen demnächst hinzu – verbrauchen die 40 größten rund 80 Prozent der Gesamtenergie. Spitzenreiter ist das Gymnasium Ebingen; es folgen das Progymnasium Tailfingen und der Betriebshof in Tailfingen – beide stehen zur Sanierung an! – die Zollernalbhalle und die Truchtelfinger Schule an der Sommerhalde.

Die Tabelle der Liegenschaften mit dem höchsten Verbrauch pro Quadratmeter führt die Zollernalbhalle an, gefolgt vom Betriebshof und Mazmannhalle.

Mit dem Energieverbrauch sind über die Jahre auch die Kohlendioxidemissionen gesunken; zurzeit betragen sie 13 000 Tonnen pro Jahr – das Soll für 2020 ist damit bereits erfüllt – und zu allem Überfluss bezieht die Stadt seit 2017 Öko-Strom und Biogas; da mit Aufpreis Ausgleichsmaßnahmen in anderen Weltgegenden finanziert werden, welche die globale Ökobilanz aufbessern, ist ihr Energieverbrauch offiziell klimaneutral.

Was sie sonst noch tut? Fabian Briemle schult die städtischen Hausmeister im Energiesparen, hat die Umrüstung der Umwälzpumpen in städtischen Heizungen auf den Weg gebracht und steht im Bbegriff, die monatliche Zählerstandserfassung zu digitalisieren. Der Bleistift hat ausgedient.