Lambert Maute Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Schulsanierung: Technischer und Umweltausschuss debattiert über Vergabe

Kleiner Tippfehler, großes Missverständnis: Als es im Technischen und Umweltausschuss um das Schulzentrum Lammerberg ging, wähnte Harald Lögler einen Fauxpas der Stadtverwaltung – zu Unrecht, wie sich zeigte.

Albstadt-Tailfingen. Auch wenn die Stadt in die aktuelle Sanierung des Schulzentrums am Tailfinger Lammerberg 2,4 Millionen Euro – so die Kostenschätzung – und langfristig bis zu 20 Millionen Euro investieren muss: Im Technischen Ausschuss ging es diesmal nur um die Vergabe der Sonnenschutz-, Metallbau- und Verglasungsarbeiten.

Um die Stadträte auf dem Laufenden darüber zu halten, was im Rahmen der sich über Jahre hinziehenden Baumaßnahme bereits erledigt und investiert wurde, hatte die Verwaltung der Sitzungsvorlage eine Liste der Gewerke beigefügt – samt Kostenschätzung und, sofern sie schon vergeben oder gar erledigt sind, samt den tatsächlichen Kosten.

So stand hinter den Putz- und Trockenbauarbeiten in der Spalte "Verwaltung/Eilentscheidung" das Datum 3. August 2018 – und eine Vergabesumme von 232 456 Euro. Was Harald Lögler von den Grünen kurzzeitig auf die Palme brachte: Schon mehrfach habe seine Fraktion kritisiert, dass teure Gewerke per Eilentscheidung des Oberbürgermeisters vergeben worden seien, und nun passiere das wieder. Es war ein Missverständnis: Statt 2018 musste 2017 auf der Liste stehen – die Kritik für die Eilentscheidung hatte die Verwaltung bereits im Spätsommer vergangenen Jahres eingesteckt.

Viel Geld muss die Stadt aktuell ausgeben

Viel Geld ausgeben muss die Stadt auch aktuell: Zum Angebotspreis von 105 875 Euro vergaben die Stadträte den Auftrag für die Sonnenschutzarbeiten an die Firma Zanker aus Auenwald-Mittelbrüden. 239 549 Euro verlangt die Firma Hewe aus Lahr für die Metallbau- und Verglasungsarbeiten und erhielt als günstigste Bieterin den Zuschlag.

Bei einer Gegenstimme: Lambert Maute stört der weite Weg, den die Lahrer Firma zurücklegen muss, um in Albstadt zu arbeiten – ob es nicht auch hier Firmen gebe, die kompetent seien? Zwar sei ihm bewusst, dass sich die Gremien laut Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) für das wirtschaftlichste – in aller Regel das preisgünstigste – Angebot entscheiden müssten. Der Umweltaspekt falle dabei aber völlig unter den Tisch, kritisierte Maute. Gemäß der VOB ließen sich auch solche Dinge berücksichtigen. "Wir sollten einfach mal diesen Weg einschlagen – andere tun es auch."

Der Widerspruch von der Verwaltungsbank kam prompt: Die VOB gebe es nicht her, solche Aspekte miteinzubeziehen – "jedes Gericht würde einen solchen Beschluss kippen", erklärte Baubürgermeister Udo Hollauer. Und Oberbürgermeister Klaus Konzelmann gab zu bedenken, dass im Gegenzug Albstädter Firmen auswärts ihre Arbeitsleistung anböten und auch auswärtige Aufträge brauchten, um leben zu können.