Im Jubiläumsjahr gehören (von links) Peter Koller, Vorsitzende Snezana Kling, Claudia Weiß, Ursula Widmann und Heinz Leibold dem Vorstand an. Es fehlt Frank Otterbach. Foto: Schwarzwälder Bote

Schwäbischer Albverein: Lautlinger Ortsgruppe feiert ihr 125-jähriges Bestehen

Noch 55 Mitglieder zählt die Lautlinger Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins in ihrem 125. Jahr. Bei der Gauversammlung am Sonntag werden verdiente Mitglieder geehrt.

Albstadt-Lautlingen. Dekan Berg war es gewesen, der im Jahr 1894 in Lautlingen eine Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins ins Leben gerufen hat, und ihr erster Vertrauensmann war Kronenwirt Sebastian Alber. Die offizielle Gründung der Ortsgruppe ist freilich erst auf 1910 datiert: Schultheiß Franz Mayer, Johann Fauler zum Lamm, Gerold Huber zum Rad, Sebastian Alber zur Krone, der Landwirt Xaver Schemminger, Franz Konrad, Otto Bodenmüller, der gräfliche Forstwart Josef Nufer, Hilfswärter Tiburt Mey, Forstwart Karl Hagmaier, Pfarrverweser Max Kopf, Schultheiß Johann Hornung aus Margrethausen und Pfarrer Wilhelm Jacob stehen als Gründungsmitglieder zu Buche. Sie trafen sich regelmäßig zu Jahresversammlungen und Wanderungen, und 1922 erreichte die Ortsgruppe den ersten Höchststand an Mitgliedern: 15 an der Zahl.

Ab 1933 lenkte Karl Mey als neuer Vertrauensmann die Geschicke des Vereins, doch vier Jahre später gab es erste Vorboten für den Zweiten Weltkrieg: Mitglieder wurden eingezogen, der beginnende Krieg lähmte die Aktivitäten der Ortsgruppe, die danach nur noch ein klägliches Überbleibsel ihrer einstigen Größe war, schließlich ganz.

So kam es, dass der Lautlinger Albverein 1946 zunächst als Untergruppe der Ebinger weitermachte. Doch schon 1948 fand erstmals wieder eine Jahresversammlung statt, bei der Max Müller zum ersten Nachkriegs-Vertrauensmann gewählt wurde.

Am 27. März 1954 gründeten die Lautlinger eine eigene Jugendgruppe, deren Jugendleiter Georg Braungard zahlreiche Wanderungen, Theateraufführungen und Tanzveranstaltungen organisierte. Das brachte der Ortsgruppe insgesamt Zulauf, so dass 1959 mit 80 Mitgliedern ein neuer Rekord erreicht war.

1973 übernahm abermals ein Max Müller die Führung als Vertrauensmann. Ihm folgte 1976 Karl Warth, unter dessen Ägide 1978 das Vereinsheim im Gesindehaus des Stauffenberg-Schlosses ausgebaut und noch im selben Jahr ausgebaut wurde.

1986 mit Georg Braungardt als Vertrauensmann beteiligte sich die Ortsgruppe am ersten Lautlinger Dorffest. Ihm folgten 1991 Paul Müller, 2002 für acht Jahre Ursula Widmann und dann Helga Reinauer, die bis zu ihrem frühen Tod 2016 eine der agilsten Vorsitzenden in der Geschichte der Ortsgruppe war und mit dem Gesindemarkt auf dem Schlossareal eine der schönsten Veranstaltungen der Region nicht nur erfunden, sondern in kurzer Zeit zu einem Besuchermagneten gemacht hat.

Snezana Kling ist in Helga Reinauers Fußstapfen getreten und zählt zu ihrem Team den Stellvertreter und Schriftführer Peter Koller, Kassierer und Mitgliederverwalter Frank Otterbach, Wegewart Heinz Leibold und die Beisitzerinnen Claudia Weiß und Ursula Widmann.

Obwohl die Ortsgruppe ihren handwerklichen und künstlerischen Aufgaben und der Förderung der schwäbischen Volkskultur stets weiter nachgegangen ist, ist die Mitgliederzahl kontinuierlich gesunken: auf aktuell 55.

An Aktivitäten mangelt es den Lautlingern dennoch nicht: Die Ortsgruppe hat 2015 ihr schmuckes Vereinsheim komplett saniert, und Wegewart Heinz Leibold kümmert sich um rund 30 Ruhebänke auf Lautlinger Gemarkung sowie um den Traufgangweg zur Hossinger Leiter.

In einem Rückblick erfahren die Gäste der Gauversammlung am Sonntag Wissenswertes aus der Geschichte der Ortsgruppe, hören Grußworte und erleben Ehrungen.