So sieht das Vesperhüttenkonzept aus – der Regionalverband ist aber nicht mit allen Standorten einverstanden. Foto: Regionalverband

Regionalverband lehnt drei von neun Vesperhüttenstandorten ab. Zersiedlung vermeiden als Gebot.

Albstadt - Dem Vesperhüttenkonzept der Stadt Albstadt bläst der Gegenwind ins Gesicht. Der Regionalverband will seinem Planungsausschuss in dessen nächster Sitzung vorschlagen, grünes Licht für sechs Standorte zu geben – aber eben nicht für alle neun.

Bekanntlich tangieren die Pläne der Stadt Albstadt Vogel-, Natur- und Landschaftsschutz sowie die Bestimmungen zum Bauen im Außenbereich; dem Konzept stehen Ausweisungen und Zielvorgaben im Regionalplan entgegen. Diese Zielkonflikte müssen nun durch ein sogenanntes "Zielabweichungsverfahren" aus der Welt geschafft werden.

Bei den sechs "unproblematischen" Versperhüttenstandorten handelt es sich um die, an denen sich ohnehin schon Häuser, Höfe, Gaststätten befinden: das Ebinger Waldheim, das Margrethausener Ochsenhaus, den Zollersteighof und das Stichwirtshaus bei Onstmettingen, den Truchtelfinger Gasthof Schönhaldenfelsen und die Traufganggaststätte Brunnental bei Laufen.

Hier, argumentieren die Regionalplaner, gehe es lediglich darum, bereits existierende "Splittersiedlungen" zu arrondieren, sei es durch die Vesperhütten, sei es durch Neubauten für Übernachtungsgäste. Letztere könnten beim Brunnental und auf dem Zollersteighof entstehen; der dritte Kandidat für neue Fremdenzimmer, das Ochsenhaus, käme laut Antrag mit dem Baubestand aus.

Das Gebot lautet: Zersiedlung vermeiden

Weniger wohlwollend beurteilen die Planer die Standorte "Auf Stocken" bei Onstmettingen, den Pfeffinger Wanderparkplatz und "Waldäcker" bei Burgfelden. Bei ihnen handele es sich um Neuausweisungen in der freien Landschaft, und denen stehe das Gebot, Zersiedlung zu vermeiden, entgegen. Pfeffingen lehnt der Verband ab, räumt aber ein, dass es am Traufgang "Wiesenrunde" keine andere Verköstigungsmöglichkeit gebe.

Im Falle von "Auf Stocken" verweist er auf die Alternativen Stichwirtshaus und Zollersteighof; das Nägelehaus führt er auch noch an. Dass dieses kein Teil der Vesperhüttenkonzeption sei, lässt er nicht als Argument gelten und erklärt eine vierte Gast- und Raststätte am Traufgang "Zollernburg-Panorama" für völlig überflüssig. Zudem hat er jede Menge schützenswerte Natur – Wacholderheide, Magerrasen – in direkter Nachbarschaft ausgemacht. Die Konsequenz: ein kategorisches Veto.

Bleibt "Waldäcker", derzeit einziger der unbebauten Standorte, für den es einen Investor gibt. Dort, wo Jürgen Maier aus Burgfelden gerne bauen würde, stehen ein Schuppen und die Fußballtore des Bolzplatzes – eine Splittersiedlung im Sinne der planerischen Definition ist das noch nicht, und Paragraph-32-Biotope und ein FFH-Gebiet haben die Planer auch in der Nähe das Bolzplatzes entdeckt.

Indes wären diese keine unüberwindlichen Hindernisse für eine Zielabweichung, sofern die Naturschutzbehörden einverstanden sind. Schwerer wiegt der Einwand der Zersiedelung.

Die Versperhütte darf nicht näher zum Ort

Das weiß auch Baubürgermeister Udo Hollauer – indes ist ihm der Passus in der Stellungnahme nicht entgangen, dass man die Vesperhütte ja näher an den nicht allzu weit entfernten Ort rücken könnte. Was heißt "näher"? "Bis zum Parkplatz", schlägt Hollauer vor, "gefühlte 50 Meter". Im Falle Pfeffingen, berichtet er, hätten die Verbandsplaner eine Alternative an der "Wiesenrunde" vorgeschlagen, die es zu prüfen gelte. Und "Stocken"? "Da ist nichts zu machen. Das müssen wir fallen lassen."

Allerdings vergisst der Baubürgermeister nicht darauf hinzuweisen, dass die Stellungnahme bisher nichts weiter als ein Votum in einer Sitzungsvorlage ist – nicht auf sie kommt es an, sondern darauf, was der Planungsausschuss beschließt. Der tagt am kommenden Dienstag.