Zu Gast bei den Stettener Brüdern Schwochow waren die Albstädter Grünen.Foto: Kohaupt Foto: Schwarzwälder Bote

Grüne: Albstädter Delegation informiert sich über das Nahwärmenetz in Stetten

Albstadt. Kommunen, die ihre Innenstädte mittelfristig klimaneutral machen wollen, werden um Nahwärmenetze, verbunden mit der Nutzung erneuerbare Brennstoffe wie etwa Holz, nicht herumkommen – davon sind die Albstädter Grünen überzeugt und haben deshalb einen Ausflug nach Stetten a. k. M. unternommen. Dort wird nämlich ein Nahwärmenetz betrieben, dessen Wärmeenergie aus der Verbrennung von Holzhackschnitzeln stammt.

Initiiert und finanziert haben dieses Nahwärmenetz die Brüder Schwochow – der eine ist Schreiner, der andere Tiefbauplaner. Vier Jahre liegen zwischen der ersten Idee und ihrer Verwirklichung; mittlerweile sind an das Netz zahlreiche Privathäuser, Gewerbebetriebe und kommunale Liegenschaften angeschlossen, und die Gemeinde Stetten a. k. M. spart so in der kälteren Jahreshälfte zirka 1400 Liter Heizöl pro Woche.

Das Betriebsrisiko liegt in der Hand der Brüder; sie kümmern sich um alles. Ein ausgeklügeltes System aus gut gedämmten Rohrleitungen und Pufferspeichern garantiert einen zuverlässigen Betrieb. Dank Digitalisierung kann das Netz lückenlos überwacht, eine Störung frühzeitig erkannt und, noch ehe der Verbraucher etwas merkt, behoben werden. Der Preis für die Abnehmer liegt übrigens im Rahmen dessen, was Heizen mit herkömmliche fossilen Brennstoffen kostet; der oft erforderliche Tausch einer alten Öl- oder Gas-Heizung entfällt bei der Umstellung ganz – der Hausbesitzer braucht nicht zu investieren.

Kein Wunder, dass die Albstädter Gemeinderäte Susanne Feil, Friedrich Rau und Jürgen Kiefer, Kreisrat Ulrich Kohaupt und Mathias Stauß vom NABU Albstadt begeistert waren. "Das ist ein tolles privatwirtschaftliches Engagement, das Schule machen sollte", kommentierte Kohaupt. "Es zeigt, was heute machbar ist, technisch ausgereift und finanziell absolut tragbar. Die Bürger gewinnen Sicherheit und sparen Investitionen in eine neue Heizung – und das Klima wird geschont." Wie jüngst im Kreistag zu erfahren gewesen sei, laufe auch die mit Holz betriebene Heizung im Albstädter Krankenhaus seit Jahren störungsfrei.