Die Feuerwehr hatte sich bei ihrer Übung auch um verletzte Personen zu kümmern. Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Rettungskräfte üben gemeinsam bei der Truchtelfinger Firma Küfner

Albstadt-Truchtelfingen. Königswasser – eine ätzende Mischung aus Salz- und Salpetersäure – ist beim Verladen von einem Gabelstapler ausgeleert worden. Mit diesem Szenario haben die Tailfinger Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bei der Firma Küfner in Truchtelfingen gemeinsam geübt.

Ausgelöst hatte den Alarm ein Mitarbeiter der Firma über einen Handmelder. Die Rettungsleitstelle in Balingen alarmierte daraufhin die Malteser, das DRK und die Feuerwehr.

Beim Eintreffen nach wenigen Minuten war schnell klar, dass es sich um eine stark ätzende Flüssigkeit handelt, weshalb die Feuerwehr ihre Erkundungsdrohne einsetzte. Ein Wehrmann steuerte das unbemannte Flugobjekt mit Kamera über die Unglücksstelle und versorgte Einsatzleiter Thomas Daus mit Informationen.

Verletzte sind zu retten

Es musste schnell gehandelt werden. Die Auszubildenden der Malteser aus Reutlingen versorgten die Verletzten – sie wurden von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gespielt – und brachten sie zur Absperrung. Dort musste ein Dekontaminationszelt errichtet werden, um Kleidung und Körper zu reinigen. Zu zweit ging ein Trupp in Chemie-Schutzanzügen in den Gefahrenbereich und schaffte es, den Tank abzudichten. Einsatzleiter Thomas Daus war durchaus zufrieden mit der Übung, auch wenn es ein paar kleine Patzer gab, aber genau dazu seien diese Übungen da. Es wurde mit Blaulicht und Sonderrechten angefahren, da man die Rettungsfrist von zehn Minuten überprüfen wollte. Man müsse immer im Bild sein, wie sich Anfahrtswege verändern, erklärte Daus weiter.

Auch Thomas Linhart, Leiter der Malteser Rettungswache in Tailfingen, war sehr zufrieden. Der erste Rettungswagen hatte sich nach seinen Angaben zwar beim Eintreffen fahrlässig in die Gefahrenzone begeben, was aber keine Folgen hatte. Für den Rettungsdienst sei ein solcher Gefahrgutunfall eben nicht das tägliche Brot. Mit dabei waren ein Feuerwehrarzt und ein Berater zum Thema Chemie, der im Notfall von der Feuerwehr zugezogen werden kann. Beruflich hat er viel mit Chemie bei einer großen Albstädter Firma zu tun und kann deshalb schnell helfen – bevor im Gefahrgutbuch nachgeschlagen wird.

An der Übung beteiligt waren die Feuerwehr mit dem Wechselladerfahrzeug und dem Gefahrgut-Abrollbehälter, mehreren Löschfahrzeugen und dem Kommandowagen. Der Ortsverein des DRK versorgt mit dem "ehrenamtlichen Rettungswagen" ebenfalls die Verletzten. Die Malteser nutzten die Übung zu Ausbildungszwecken für ein knappes Dutzend angehender Assistenten und Sanitäter.