Ließen einen wenig bekannten Komponisten hochleben: Friedrich und Elfriede Dold Foto: Miller Foto: Schwarzwälder Bote

Marktmusik: Elfriede und Friedrich Dold spielen Roman

Deutschland, Italien und Frankreich gelten als Kernländer der Barockmusik. Ihr Wirkungskreis allerdings war weit größer und dehnte sich sogar bis nach Schweden aus, wie die jüngste Marktmusik gezeigt hat.

Albstadt-Ebingen. Er ist einer der bekanntesten Barockkomponisten Schwedens: Johan Helmich Roman. Ihn haben Flötistin Elfriede Dold und Organist Friedrich Dold vom Balinger Barockensemble Anfang des Jahres für sich entdeckt und die Freude an seiner Musik bei der jüngsten Marktmusik mit einem großen Publikum in der Kapellkirche geteilt. Bei ihrem 20-minütigen Konzert reichten die beiden Musiker eine Kostprobe des hierzulande wenig geläufigen Tonschöpfers.

Auf dem Programm standen zwei seiner Flötensonaten, und die ließen Flötistin und Organist in der Folge dann schillern wie frisch polierte Juwelen, wenngleich Elfriede Dold bekannte: "Wir haben fleißig geübt. Was sich bei Roman oft so einfach anhört, ist schwierig zu interpretieren."

Die Kompositionen des Schweden bestechen durch ihre natürliche Lebhaftigkeit. Das ausgewogene, oftmals schlicht wirkende, gleichwohl spannungsreiche Klangbild verwöhnt den Hörer, und auch die Marktmusik-Besucher folgten diesem Ton gern. Gerade richtig dosierten Elfriede und Friedrich Dold die tänzelnde Anmut in den schnelleren Sätzen, schattierten ihre Klangfarben weich ab in den langsamen. Im dritten Satz der fünften Sonate in e-Moll "Grave" gelang es Flötistin und Organist, die Tonfolgen ihrer Instrumente Hand in Hand und in einmütiger Ernsthaftigkeit und feierlicher Andacht nebeneinander her schreiten zu lassen.

Im dritten Satz der sechsten Sonate in h-Moll "Non troppo allegro" setzten sie mit sich wiederholenden, fast unmerklichen Pausen fast schon dramatische Akzente. Wenn Elfriede und Friedrich Dold musizieren, sind sie ganz bei sich selbst und spielen gerade deswegen in inniger Symbiose – das Marktmusik-Publikum honorierte diesen Genuss mit reichlich Applaus.