An den früheren Slogan der Stadt "Albstadt macht was" knüpfte des Motto des großen Jugendforums in der Festhalle an. Foto: Schulz

Junge Albstädter treffen auf Vertreter von Stadt und Gemeinderat. Treffpunkte und Freizeitangebote gefordert.

Albstadt - Wo drückt Albstadts Jugendliche der Schuh? Um das herauszufinden, haben sich erstmals junge Menschen und Mitglieder der Stadtverwaltung zu einer Diskussion im Jugendforum getroffen.

Naturgemäß sind es das Kultur- und Freizeitangebot der Stadt, die Infrastruktur und die Situation an den Schulen, die Jugendliche am meisten interessieren. So standen diese Themen auch im Mittelpunkt beim ersten großen Jugendforum in der Festhalle Ebingen, das Carola Kellner von der SN-Kommunalberatung moderierte. 120 Jugendliche hatten sich von ihren Schulen freistellen lassen, um den Vertretern der Stadt und des Gemeinderates zu sagen, wo sie der Schuh drückt, was sie sich wünschen und welche Ideen sie selbst dazu beisteuern können.

In den kleinen Gruppen, die sich zu einzelnen Themen bildeten, wurde dann auch angeregt diskutiert. Auf Stellwänden durften die Jugendlichen außerdem ihre Wünsche und Anregungen notieren. Im Zentrum der Diskussionen stand vor allem der Zustand der Technik an den Schulen – nicht wenige Schüler finden, dass die unbedingt verbessert und auf den neuesten Stand gebracht werden müsse. Computer-Software sei oft nicht aktuell. Jo Triller, der Leiter des Amtes für Familie, Bildung, Sport und Soziales, versprach, dass die Stadt sich um Verbesserungen kümmern werde.

Mehr Festivals und Band-Konzerte bitte!

Mit Blick auf das Freizeit- und Kulturangebot wünschen sich die Schüler mehr Sportmöglichkeiten, Festivals, Konzerte und Partys. Ein Schüler machte deutlich, dass derlei Veranstaltungen auch Jugendliche aus der Umgebung anziehen würde.

Zudem wünschen sich die Jugendlichen Plätze zum "Chillen" – nach Möglichkeit mit freier Internetverbindung. Sportangebote – kostenlos und unverbindlich – stehen ebenso auf der Wunschliste. Schon für den Herbst kündigte Vera Matthes vom Amt für Kultur, Tourismus und Bürgerschaftliches Engagement eine Veranstaltungsreihe an, die speziell auf die Jugendlichen zugeschnitten ist und Kunst, Kultur und Workshops, etwa zum Erstellen eines eigenen Youtube-Kanals – bietet. "Kulturundso" soll die Reihe heißen, die in den Herbstferien Premiere in Albstadt feiert.

Dass die Albstädter Jugend beim öffentlichen Nahverkehr noch Luft nach oben ausgemacht hat, ist nichts Neues: mangelhaft ausgebaut sei er, meinen viele der Schüler, unpünktlich und manche Fahrer unhöflich.

Die Innenstadt sei nicht so sauber, wie sie sich das wünschen, und die Industriebrachen drückten aufs Gemüt. Die Verwaltung in Person von Frank Märkle vom Ordnungsamt kam prompt mit einem Vorschlag: für einen Innenstadtputztag.

Sehr deutlich gemacht hat das Jugendforum, dass sich die Jugendlichen in Albstadt beteiligen möchten und für ihre Wünsche auch einstehen wollen. Allerdings sind sie skeptisch, ob ihre Vorstellungen berücksichtigt werden. "Was, wenn nur große Versprechungen gemacht werden und am Ende nichts umgesetzt wird?", fragte eine Schülerin.

Die Vertreter von Stadt und Gemeinderat waren nicht nur beeindruckt von der konstruktiven Mitarbeiter der Jugendlichen, sondern auch sichtlich überrascht von der Bereitschaft der Schüler, etwas zu verändern – und sie versprachen, sich um die Wünsche der Jugendlichen zu kümmern. Und Hauptamtsleiter Josef Klaiber kündigte eine Wiederholung der Veranstaltung an: damit die Generationen im Dialog bleiben.