Wohin geht die Reise in Sachen Waldkindergarten? Der Standort ist noch offen.Foto: Grubitzsch Foto: Schwarzwälder Bote

Kindergartenbedarfsplan: Gemeinderat stimmt zu / Stadt prüft Standorte für Waldkindergarten

Außer einer moderaten Gebührenordnung (wir berichteten) hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auch die aktuelle Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplans abgesegnet. Die Ratsmitglieder zeigten sich zufrieden – offene Wünsche gibt es dennoch.

Albstadt. Wie Bürgermeister Steve Mall auf Anfrage der Grünen Susanne Feil mitteilte, sollen der neue Laufener Kindergarten im Februar und der neue Alfred-Haux-Kindergarten im Ebinger Westen im September 2021 bezogen werden. Der neue Kindergarten in der Tailfinger Emil-Mayer-Straße soll bereits Ende September 29020 den Betrieb aufnehmen.

Die Idee, einen Waldkindergarten ins Leben zu rufen, finden sowohl die Stadt als auch die Gemeinderäte gut – Feil begrüßt es, dass die Kinder dort nicht nur Spiele konsumieren, sondern gezwungen sind, kreativ zu werden. Das sieht man im Rathaus auch so, man weiß auch um das große Elterninteresse – die Frage ist nur, wo der neue Waldkindergarten liegen soll. Derzeit werden diverse Optionen geprüft; Jürgen Kiefer von den Grünen fügte der Liste noch eine weitere Option hinzu: Er empfiehlt den alten Sportplatz auf Langenwand.

Prinzipiell, konstatierten sowohl CDU-Fraktionschef Roland Tralmer als auch Kollegin Marianne Roth von der SPD, befinde sich Albstadt im Hinblick auf seine Kindergartenangebote auf einem guten Weg – Tralmer warnte allerdings vor "Luxus", und Roth erklärte, der Grundsatz "Kurze Beine, kurze Wege" dürfe nicht vernachlässigt werden. Noch deutlicher wurde Feil; sie verwies darauf, dass es besonders in den Innenstädten von Ebingen und Tailfingen zahlreiche Familien gebe, die nicht die Möglichkeit hätten, ihre Kinder in den Nachbarort mit den freien Kita-Plätzen zu chauffieren. Auch Manuela Heider, Fraktionschefin der Freien Wähler, konstatierte eine "Unterversorgung in Ebingen".

Indes wurden nicht nur Verbesserungen in den beiden größten Stadtteilen angemahnt – Siegfried Schott, Stadtrat der Freien Wähler und Onstmettinger Ortsvorsteher, legt großen Wert darauf, dass der nächste neue Kindergarten in Onstmettingen gebaut wird. Den Kindergarten auf dem Hohberg gebe es nicht mehr; "geblieben sind uns zwei marode Kindergärten – mit Warteliste!"

Zur Sprache kam auch die jüngste Initiative der evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen, die seit Ende des vergangenen Jahres parallel zum Kindertagesstättenbetrieb in der Heusteigstraße ein "Familienzentrum" unterhält. Sie trägt damit dem Umstand Rechnung, dass der Beratungsbedarf der Eltern, die zu einem nicht geringen Teil Migranten sind, wächst – nicht nur bei der Kindererziehung, sondern auch in finanziellen Fragen oder beim Umgang mit Behörden. Ob man der Kirchengemeinde dabei unter die Arme greifen könnte, wurde gefragt, etwa durch eine Kooperation mit der Schulsozialarbeit. Die Stadt ist, wie sie versichert, offen dafür. Der Beschluss, der am Ende einstimmig gefasst wurde, sieht vor, dass in Onstmettingen im Kindergartenjahr 2023/24 zusätzliche Kindergartenplätze zur Verfügung stehen sollen und dass die Suche nach einem Gelände für den Waldkindergarten fortgeführt wird. In Truchtelfingen sollen ebenfalls weitere Plätze geschaffen werden, gegebenenfalls durch einen Umbau des Kindergartens Gänsbach. In der Ebinger Gartenstraße 90 soll der Kitabetrieb auch nach der Fertigstellung des Alfred-Haux-Kindergartens weiter gehen; die Stadt strebt eine Verlängerung des Mietverhältnisses an.