Christian Breidenstein weiß, was Betroffene im Fall von Mobbing tun sollten.Foto: Keck Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Christian Breidenstein beleuchtet Ursachen und Mechanismen

Albstadt-Ebingen. "Ist doch nur Spaß! Wirklich? Wege zu einem guten Miteinander an unseren Schulen" – so lautete der Titel des Vortrags, den Christian Breidenstein, Psychologe an der Schulpsychologischen Beratungsstelle Albstadt, gehalten hat. Anhand von Filmausschnitten aus einer Schulklasse, in der es zu mehreren Mobbing-Fällen gekommen war, zeigte er auf, wie Mobbing unter Jugendlichen abläuft und wie die psychischen Folgen für die Beteiligten aussehen. Dabei kamen Täter, Opfer und Mitläufer gleichermaßen zu Wort – was sie von sich gaben, hinterließ beim Zuschauer erst einmal ein bedrückendes Ohnmachtsgefühl.

Mit dem es freilich nicht sein Bewenden haben durfte – Mobbing lässt sich analysieren und bekämpfen. Wie entsteht es? "Es kann jeden treffen, das typische Mobbing-Opfer gibt es nicht", stellte Breidenstein gleich zu Beginn klar und beschrieb dann die Gruppendynamiken und Rollenprozesse, die in Mobbing-Situationen ablaufen.

Wie kann man sie stoppen? Breidenstein empfiehlt eine genaue Situationsanalyse und ein gemeinsames Handeln von Eltern und Lehrkräften, dessen Aktionen aufeinander abgestimmt sind und in das auch die Freunde des betroffenen Kindes einbezogen werden. Wichtig sei vor allem, dass Lehrkräfte und Eltern frühzeitig eingreifen, dabei aber auf überstürzte Bestrafungsaktionen verzichten. Noch wichtiger: zu verstehen, dass niemand, der Opfer von Mobbing wird, an dieser Situation schuld sei. Veranstalter des Vortrags war der Förderkreis der Psychologischen Beratungsstelle in Ebingen.