Ingo Appelt hat gut lachen: Sein Programm kommt vor allem bei Frauen an – kein Wunder: "Männer muss man schlagen" lautet der Titel, und unter diesem Motto steht auch seine Show am Donnerstag im Thalia-Theater. Foto: Eyrich

Star-Comedian über Mädels, Männer, Machos und Karl-Theodor zu Guttenberg.

Albstadt-Tailfingen - "Männer muss man schlagen" heißt das Programm von Comedian Ingo Appelt, mit dem er am Donnerstag ab 20 Uhr im Thalia-Theater Tailfingen gastiert. Ist der bekennende Macho damit vom Saulus zum Paulus geworden? Der Schwarzwälder Bote hat nachgefragt.

 Herr Appelt, Ihr neues Programm heißt: "Männer muss man schlagen." Worin sind Männer nicht zu schlagen?

In ihrer Peinlichkeit, ihrer Nervigkeit und ihrer Überflüssigkeit.

 Sie haben also Ihre Macho-Attitüde abgelegt?

 Nein, ich bin immer noch Macho. Weil Frauen immer sagen, ein Mann solle ein Macho sein, habe ich das Weichei in mir jahrelang vernachlässigt, sodass ich jetzt als frauenfeindlich dastehe. Insofern habe ich ein Imageproblem und muss dagegenhalten. Die Folge ist: Noch nie habe ich so viel weibliche Zustimmung in der Vorstellung bekommen wie bei diesem Programm. Das ist wirklich toll.

Darf man in Baden-Württemberg nach dem 30. September 2010, der Schlägerei im Stuttgarter Schlosspark, solch böse Thesen aufstellen wie "Männer muss man schlagen"?

 Ich denke schon, dass man das noch sagen darf. Bäume darf man nicht schlagen, Wähler nicht, Türken nicht und Rentner nicht, aber Männer schon – die sind ja an allem schuld.

Ausgerechnet Sie, der sonst eher polarisiert, wollen den Vermittler geben im modernen Geschlechterkampf?

Den Vermittler will ich nicht geben, das machen Mario Barth und Dieter Nuhr. Appelt sagt: "Männer abschaffen!" Es geht darum, dem Mann eine Rolle zuzuweisen, und die kann nur die des Dienstleisters sein im Dienste der Frau. Bisher hat der Mann die Frau unterdrückt. Aber nach 10 000 Jahren wird es Zeit, die Rollen zu tauschen.

 Gibt es eine Situationen, in der Sie sich gewünscht haben, eine Frau zu sein?

 Ja, bei der Entbindung meiner Kinder. Nicht dass ich das Kind bekommen wollte, sondern um von der Hebamme ernst genommen zu werden.

 Neuerdings tragen Sie ihre teuflische Frisur auf brav getrimmt – was ist passiert?

Das tue ich den Frauen zuliebe, um das Bedrohliche ein bisschen rauszunehmen. Die alte Frisur fanden die Mädels total kindisch. Jetzt habe ich sie so hoch geföhnt, und die Frauen sagen, es sehe besser aus. Schließlich werden die Haare da vorne auch weniger. Und ich will nicht ewig gleich aussehen, um nicht zu enden wie Udo Lindenberg.

Welche Politiker kommen denn mit Ihnen nach Tailfingen in das Thalia-Theater?

Westerwelle, Merkel, Schäuble, um nur einige zu nennen. Karl-Theodor zu Guttenberg nicht – den kann man nicht parodieren. Außerdem sieht er so verdammt gut aus – den muss man eher streicheln.

Die Fragen stellte Karina Eyrich