Mit Thomas Güttinger, Fabian Flad, Sascha Seebacher, Michael "Piano-Schorsch" Zeiler und Reiner Baumeister feiern mit "Chocco Mocco" das 20-jährige Bestehen im "Juwel" Margrethausen. Foto: Schwarzwälder Bote

Benefizkonzert: "Chocco Mocco" feiern 20-jähriges Bestehen zugunsten der Hospizgruppe Albstadt

Vor 20 Jahren hätten sich Reiner Baumeister und Michael Zeiler wohl nicht träumen lassen, mit "Chocco Mocco" 2019 immer noch zu den gefragtesten Bands im Raum Albstadt zu gehören. Am 12. Oktober feiern sie Jubiläum.

Albstadt-Margrethausen. Im "Juwel" in Margrethausen feiern "Chocco Mocco" um die Gründer Reiner Baumeister und Michael "Piano-Schorsch" Zeiler mit der großen Besetzung ihrer 1999 gegründeten Band am Samstag, 12. Oktober, ab 20 Uhr das kleine Jubiläum: Gitarrist Thomas Güttinger, Fabian Flad am Schlagzeug und Sascha Seebacher am Bass sind mit beim Benefizkonzert, dessen Erlös der Hospizgruppe Albstadt zugute kommt.

Noch gerne erinnern sich die Gründer an die Anfänge: "Piano-Schorsch spielt seit 100 Jahren in und um Albstadt", sagt Baumeister lachend, und in der Squash-Insel habe ich ihm mal das Mikrofon gehalten. Jahre später sagte er zu mir: Wollen wir nicht zusammen etwas machen?" Baumeister hatte erst mit 20 Jahren angefangen, Gitarre zu spielen – und gemerkt, dass es ihm gut tat, Energie verleiht. So besuchte er Workshops, arbeitete an seinem Spiel – und gab irgendwann seinem Freund nach, der im "Tom-Tom" am Bürgerturmplatz Ebingen schon lange vor dem ersten Auftritt dafür geworben hatte.

Sascha Seebacher war seit 2006 der Dritte im Kleeblatt, bis Zeiler Jimmy McGowan kennenlernte: "Auf einmal hatten wir einen Sologitarristen." Der brachte noch seinen Bruder Terry, einen Schlagzeuger, mit, "und wir haben richtig väterliche Gefühle für die Jungs entwickelt", erinnern sich Baumeister und Zeiler.

Zu fünft spielten sie – oft im Tom-Tom, sehr oft in der Alten Kanzlei, gelegentlich im Lerchenstüble und 2009 dann erstmals auf der ganz großen Bühne, beim Freibad-Open-Air in Winterlingen: Christian Baumgärtner hatte sie eingeladen, als Vorgruppe von "Südlich von Stuttgart" aufzutreten – im Jahr darauf war "Chocco Mocco" dort Headliner.

Nachdem es die McGowan-Brüder in die alte Heimat gezogen hatte, erlebte die Band einen weiteren "Glücksfall": Thomas Güttinger – nicht nur in Baumeisters und Zeilers Augen "einer der besten Musiker der Region" – kam dazu und brachte Fabian Flad mit. Zusammen stehen sie mal zu fünft, aber auch mal als Acoustic-Trio auf der Bühne, spielen aber auch gerne bei privaten Feiern und stets mit der Begeisterung für die Musik in ihrem vielseitigen Repertoire: ausschließlich solche, die sie selbst am liebsten mögen. "Brothers in Arms" und "Money for Nothing" von den Dire Straits sind immer dabei, Klassiker von Pink Floyd und CC Top – die ganz Großen eben, die junge Leute heutzutage oft gar nicht mehr kennen, wie Baumeister bedauert. Doch "Chocco Mocco" spielt nicht einfach nach: "Das sind wir nicht!" Sie drücken den Songs ihren eigenen Stempel auf: ohne digitale Hilfe, nur von Hand gemacht.

Was die beiden dabei gelegentlich ärgert – daraus machen Baumeister und Zeiler kein Hehl – ist der Umgang mit Bands, den auch viele andere Musiker hinter vorgehaltener Hand beklagen: Anfragen werden nicht beantwortet, Gagen nicht locker gemacht: "Wir leben in einer Zeit, in der man nur noch für den Hut spielen soll."

Die Freunde sollen dabei sein – das ist der Band beim Benefizkonzert besonders wichtig

Um so wichtiger ist es "Chocco Mocco", bei ihrem Benefizkonzert zum 20-jährigen Bestehen im "Juwel", dem originellen Trödelladen mit Bistro, viele Freunde dabei zu haben. Ob Reiner Baumeister dann endlich so sehr, wie er es sich immer gewünscht hat, seine "österreichische Ader" auslebt? Sicher ist nur eines: Es wird "ganz schön Chocco-Mocco" – Berlinerisch für "ein bisschen verrückt" – zugehen; den Namen hatte Piano-Schorsch einst aus Berlin mitgebracht. Mit der Kaffeetasse – einer Kreation des Pfeffinger Grafikers Wolfgang Wiebe – wird wie immer für’s Konzert geworben. Und am Ende wird "Hymn" von Barclay James Harvest erklingen. Es gibt eben doch noch ein paar Dinge, auf die man sich einfach verlassen kann.