Verwaltungs- und Finanzausschuss beschließt Sanierung der Sanitärräume der Kreissporthalle.
Zollernalbkreis/Albstadt - In den Sanitärräumen der Albstädter Kreissporthalle lauern mikroskopisch kleine Übeltäter: Bei Wasserproben wurden Legionellen festgestellt. Geschätzte Kosten für die Sanierung: 161 000 Euro.
Einstimmig hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss am Montagabend die Maßnahme beschlossen. Dezernatsleiter Christoph Heneka erklärte vorweg, dass die kleinen Übeltäter "nicht beherrschbar" seien. Die Bakterien mit dem wissenschaftlichen Namen Legionella seien im Wasser weit verbreitet. Werden sie verschluckt, passiere nichts.
Werden sie aber eingeatmet, etwa mit dem Wasserdampf, könne es eine Lungenentzündung geben. Das Problem: In den 31 Jahre alten Leitungen in der Albstädter Kreissporthalle nehmen sie überhand.
Die unglückliche Leitungsführung mache eine chemische oder thermische Wasserbehandlung nicht möglich. Und die Versuche, die Legionellen durch regelmäßiges Spülen zu reduzieren, hätten nur mäßige Erfolge gebracht.
Am wohlsten fühlten sich die Bakterien bei einer Temperatur von 30 bis 40 Grad. "Dann wird's kritisch", erklärte Heneka. Im Zuge der Sanierung sollen wassersparende Armaturen und eine stromsparende Beleuchtung angebracht werden, erklärte der Dezernatsleiter.
Die neuen Rohre sollen aus Edelstahl- beziehungsweise Mehrschicht-Verbundrohren als Ringleitung ausgeführt werden. Der Vorteil: Das Wasser könne ständig zirkulieren, was künftiger Verkeimung vorbeuge. Zudem soll das Wasser einmal am Tag auf 60 Grad erhitzt werden, um eventuelle Keime abzutöten.
Noch einen Vorteil hat die Maßnahme: Da für den Rückbau der alten Installation die abgehängte, beschädigte Decke entfernt werden muss, werden in diesem Zuge auch Decke und Beleuchtung erneuert, und die empfindlichen Blechlamellen der abgehängten Decke werden gegen wartungsfreundliche und robuste Deckenplatten ausgetauscht. Der Verwaltungs- und Finanzausschuss folgte einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung.
info Legionellen Ein Ausbruch von schweren Pneumonien bei Teilnehmern eines Kongresses von US-Legionären in einem Hotel in Philadelphia 1976 (221 Erkrankte, 34 Todesfälle) wurde als "Legionärskrankheit" bezeichnet. Wenige Monate später wurden die Verursacher entdeckt: Bakterien, die den Namen "Legionella pneumophila" bekamen. Bis heute sind 42 Spezies bekannt. Die gefährlichste ist Legionella pneumophila.