Ein Hund hat in Onstmettingen ein junges Rehkitz gerissen und so schwer verletzt, dass es getötet werden musste. (Symbolfoto) Foto: dpa

Halter lässt schreiendes Tier zurück. Albstädter Jägerin ist wütend auf Hundebesitzer.

Albstadt-Onstmettingen - Eine Hetzjagd, die tragisch endete, hat eine Albstädterin am Sonntag in der Nähe der Geifitze bei Onstmettingen mit ansehen müssen. Dort hat ein Hund ein junges Rehkitz gerissen und so schwer verletzt, dass es getötet werden musste.

Entsetzt und verärgert ist eine junge Albstädterin, die am Sonntag miterleben musste, wie ein frei laufender Hund ein Reh gerissen hat. Gegen 9.15 Uhr war die Jägerin mit ihrem eigenen Hund in der Nähe der Geifitze bei Onstmettingen unterwegs gewesen und hörte zunächst, dass ein Hund jagte. "Anschließend musste ich beobachten, wie ein großer Hund, eventuell ein Schäferhund, ein Reh hetzte und Fetzen aus der Keule biss", berichtet die junge Frau.

"Der Hundebesitzer brüllte den Hundenamen, rannte hin, schrie ›Aus!‹ und entfernte sich mit seinen zwei Hunden." Das Reh habe schmerzerfüllt geschrien, berichtet die Tierfreundin, die sich sofort aufmachte und ihren ausgebildeten Jagdhund an der vermuteten Stelle ansetzte, ihm den Befehl "Such’ verwund!" gab.

"Wir fanden sofort das Bockkitz – es lebte noch", erzählt sie weiter. Sie selbst habe das Tier dann von seinen Qualen erlöst und direkt im Anschluss die Polizei und den Jagdpächter informiert.

Wenn ein Hundebesitzer wisse, dass seine Hunde nicht gehorsam seien, dann müsse er seine Vierbeiner anleinen, stellt die Jägerin klar. "Es ist keine Schande, wenn man seinen Hund nicht frei laufen lässt. Aber es ist eine Schande, wenn ein Hund einem Bockkitz – einem Reh, das in diesem Jahr auf die Welt gekommen ist – bei lebendigem Leibe ein Stück Keule herausreißt!"

Das Allerschlimmste dabei sei, dass der Hundebesitzer als vermeintlicher Tierliebhaber ein Bockkitz mit seinen Schmerzen allein gelassen habe. "Ich hoffe, dass Sie sich wenigstens im Klaren darüber sind, dass Ihr Hund das immer wieder tun wird. Er hatte ein Erfolgserlebnis", betont sie in Richtung des unbekannten Hundehalters: "Leinen Sie Ihre zwei Hunde an!"  

Das Polizeirevier Albstadt ermittelt in diesem Fall und sucht Zeugen des Vorfalls. Auch Hinweise auf den Besitzer zweier Hunde – einer hört auf den Namen "Finn" oder "Flinn" – sind willkommen unter der Telefonnummer 07432/955-0.